Montag, Mai 29, 2006

 

Gestrandet auf Koh Phan-Ngan

Tja, ich sitze immer noch auf Koh Phan-Ngan und im Endeffekt hat sich eigentlich auch nix geaendert. Nach dem Tauchen hatten wir irgendwie einen Tag schlechtes Wetter, so dass wir den ganzen Tag im Restaurant abgehangen haben und gezwungen waren, nen thailaendischen Vampirfilm zu gucken, aber abends hat dann doch noch die Sonne geschienen und wir waren noch ne Weile im Pool schwimmen. Und bei dem Ausblick kann man auch echt nicht meckern...
Am naechsten Tag haben wir uns nochmal nen Roller gemietet, haben uns zum Fruehstueck irgendwo an der Strasse frisches Obst besorgt und sind noch an einen anderen Strand, wo man gut schnorcheln gehen konnte. Strand an so einer Halbinsel. Wir waren nicht sooo beeindruckt, weil man wegen der Ebbe nicht so toll schwimmen konnte und das Meer echt Badewannentemperatur hatte.
Tja, als wir dann wieder los wollten, bin ich auf der Dreckstrasse mit Schlagloechern beim Umdrehen mit dem Roller umgekippt und da ich mich noch abstuetzen wollte ist mein Fuss da etwas unguenstig drunter gekommen (und ich hab am ganzen Bein blaue Flecken, aber das ist ja nicht wirklich was Neues...). Also ist der jetzt verstaucht oder geprellt oder sowas, auf jeden Fall konnte ich nur bedingt laufen (mittlerweile geht es aber wieder besser). Total doof, abends war schliesslich Party. Waren nett Essen, lagen zur Abwechslung noch ne Weile am Pool und sind dann mit unserem Kram zum Resort, wo die Party statt finden sollte. Hatten da naemlich nen Bungalow reserviert, genau hinter der Bar wie wir feststellen konnten. Der Bungalow war im Endeffekt aber guenstiger als der Partyeintritt... Strandpartys mit ganz viel Schwarzlicht und sowas haben schon wirklich was. Aber ich konnte halt nicht tanzen und die Trance-Musik ist mir etwas auf die Nerven gegangen. Um 3 Uhr war ich so muede und betrunken, dass ich trotz der vom Bass wackelnden Huette selig eingeschlafen bin.
Am naechsten Tag mussten wir da auschecken und mit Kater und Klamotten wieder nach Haad Rin, dem groessten Ort auf der Insel hier. Ich musste mich im Taxi in den Bergen sehr zusammenreissen und hab beim Hotel Suchen mit Gepaeck und kaputtem Fuss echt gelitten. Und da erhole ich mich gerade, liege mit Mirja nur am Pool und sie hat gerade ihren Zahnarzttermin in Bangkok verschoben damit sie noch nen Tag laenger bleiben kann, weil wir es hier beide so geniessen und gar nicht gern weg moechten. Die Leute in unserem Hotel sind auch alle total nett, alle am Rumreisen und gerade im Vergleich mit den Leuten auf Bali ist der Unterschied echt krass. Hier redet man mit jedem und es ist nicht so ein Sehen und Gesehenwerden wie da. Sehr entspannt, kein Wunder, dass hier ne Menge Leute lange haengen bleiben... Ich hab zum Glueck ja noch ne Woche... Ach ja, das Leben ist fantastisch, vor allem wenn man so gaar keine Verpflichtungen hat!

Donnerstag, Mai 25, 2006

 

Noch ein paar mehr tropische Inseln

Hatte ich gesagt ich kaeme mit Stehklos und sowas klar? Dachte ein Beispielfoto wuerde das noch ein wenig untermalen...
Spass beiseite, nachdem ich also insgesamt fast 6 Tage in Bangkok fest sass und eigentlich nix geschafft hab (soweit man im Urlaub ueberhaupt jemals was schaffen muss...), bin ich mit Mirja weiter nach Koh Samui gefahren. Mirja hatte ich in Bangkok kennengelernt und eigentlich war ich auch fast nur solange da, weil ich auf sie gewartet hab (die hat sich da noch ihre Zaehne richten lassen, sowas ist naemlich auch viel guenstiger), obwohl ich wohl auch sonst meinen Hintern nicht wirklich eher hochgekriegt haette. Mirja ist ein sehr interessantes Persoenchen, eine sehr untypische Frisoerin, ueber die ich jeden Tag viele neue interessante Geschichten erfahre. Sie war z.B. mal gruene Lokalpolitikerin, hat nen Spiegelliteraturwettbewerb gewonnen, aber spaeter wegen Schreibblockade das Germanistikstudium abgebrochen und kommt aus einer Familie von Sozialarbeitern, die viele Pflegekinder aufgezogen haben. Und ich hab mal wieder sehr viel gelernt, z.B. ueber den Wert von behindertem Leben. Na ja, aber das wuerde jetzt wohl zu weit fuehren.
Egal, auf jeden Fall sind wir so letzten Freitag mit dem Nachtzug los. Das war eigentlich gar nicht so schlimm und dank meiner eiskalten Stewardessenerfahrung habe ich sogar ohne Klimaanlage und trotz komischer Insekten einigermassen geschlafen und war um 6 Uhr morgens auch fit zum Aussteigen und hab alle Menschen um mich rum wachgemacht, bis jemand meinte, dass wir 2 Stunden Verspaetung haetten. Den Spruch haben wir dann noch oefter gehoert und 5 Stunden spaeter waren wir dann auch da. Nach einer Odyssee sind wir auch tatsaechlich irgendwie zum Bootspier gekommen (jeder wollte uns in teure Touristenbusse stecken, aber wir wollten doch regulaere Buslinien inklusive thailaendischem Karaoke) und haetten drei Stunden auf unsere Faehre nach Koh Phan-Ngan warten muessen. Wir sind ja spontan, haben unsere Plaene geaendert und sind spontan auf die groessere und touristischere Insel Koh Samui gefahren. Da dann mit so nem Taxi-Lieferwagen Ding (auf das viel mehr Leute passen als es zunaechst den Anschein macht) zur Haupttouristenstadt. Wir waren echt froh, als wir nach ca. 24 Stunden in unserem Bungalow waren. Koh Samui ist schon sehr touristisch, der Hauptort Chaweng besteht eigentlich aus einer einzigen Shoppingmeile mit Resorts dran. Wir sind aber in einer relativ billigen Absteige direkt am Strand untergekommen, wo es statt Luxushotelzimmer einfach Holzbungalows gab. Das Ding wird aber naechsten Monat abgerissen, um fuer Hotels Platz zu machen. Am Ende haben wir noch einen ProSieben-Redakteur kennengelernt (macht grad ne Reportage ueber "Ladyboys", thailaendische Transen), der uns von dem Flair von "Charlie's Hut" vorgeschwaermt hat und es ganz schlimm fand, das jetzt alles kommerzialisiert wird. Da hatte er echt nicht unrecht, Koh Samui ist echt nur auf Pauschaltouristen ausgerichtet und als Backpacker fuehlt man sich etwas ueberfluessig (jedenfalls auf dem Teil der Insel, aber da gibt es wohl auch den schoensten Strand...). Am Abend sind wir uns noch umgucken gegangen und irgendwann auf einer Trance-Party gelandet (Mirja wollte mal wieder Party machen, die ist 3 Monate durch Laos, Vietnam und Kambodscha gereist, da hat man das mal wieder noetig), mitten an einem See in einem Resort mit Superdeko, wo aber bis ca. 2 Uhr viel zu wenig los war und danach die Menschen grundsaetzlich schon viel zu betrunken. Ausserdem rannten jede Menge Thai Maedels rum und im Endeffekt gab es am Ende jede Menge Paearchen, wo man ueberlegt hat, ob er wohl bezahlen muss oder nicht. Ja, die Sextouristen sind nicht etwa nur aeltere Maenner und so, sondern ich glaube, ne Menge Juengere und auch Gutaussehende werden dazu, weil es so einfach ist. Ob man nun mit ner Thai nach Hause geht oder einen Korb nach dem anderen kassiert... Ich war ziemlich abgestossen. Und das hat auch ein bisschen ein schlechtes Image fuer Koh Samui fuer mich gemacht, zu viele sehr ungleiche Paearchen. Und das ueberall und immer. Ich musste meine boesen Blicke echt unter Kontrolle halten. Nun ja, aber ueber den Strand konnte man echt nicht meckern. Am naechsten Tag hatten wir auch Glueck mit dem Wetter, jedenfalls bis irgendwann nachmittags und lagen erstmal ne Runde dekadent am Strand und haben uns Mangos und Ananas bringen lassen. Das Wasser ist hier auch absolut ruhig und hat Badewannentemperatur. Relativ angenehm. Irgendwann hat es angefangen zu regnen, wie eigentlich jeden Tag, aber wir sassen dann halt im Strandrestaurant und haben abends versucht fuer Mirja Schuhe zu kaufen und mussten unser ganzes Geschick im Handeln aufbringen...
Am naechsten Tag war das Wetter nicht ganz so toll und wir haben beschlossen uns einen Roller auszuleihen (das sind hier alles 120er, aber nen Fuehrerschein braucht man zum Leihen nicht...) und die Insel zu erkunden. Und ich durfte fahren. Zunaechst hatte ich ein klitzekleines Problem mit dem Gas geben im Handgelenk und der Bremse und bin die Auffahrt runtergebraust und fast im Laden gegenueber gelandet. Da hab ich mir dann auch gleich die erste Kriegsverletzung am Bein zugezogen und erstmal geblutet wie sonstwas. Na ja, danach hab ich noch ein paarmal haarscharf den Bordstein gestreift, aber sonst ging es einigermassen. Wenn man vom Anfahren absieht, aber dieses Gasding ist aber auch empfindlich.. Mirja hat sich sehr tapfer gehalten und hatte angeblich fast gar keine Angst. Na ja, jedenfalls nicht mehr als ich. Wir haben uns dann Straende (die mit Bewoelkung nicht so toll aussahen), nicht so spektakulaere Wasserfaelle und Tempel angeguckt. Das war alles eher mittelspannend, aber der Roller hat echt als Spassfaktor unheimlich viel her gemacht. Vor allem sind wir noch in einen richtigen tropischen Regenschauer gekommen und waren klitschnass, haben uns dann unsere langen "Tempelklamotten" angezogen. Am Ende nach dem goldenen Buddha hat es wieder angefangen zu regnen. Nachdem wir ueber ne halbe Stunden in ner Bar sassen, haben wir beschlossen durch den Regen zu fahren. Da war mir dann auch komplett nass (man konnte mich auswringen), eiskalt und von den Pfuetzen, bzw. kleinen Seen, hatte man Matschspritzer bis an die Oberschenkel. Das erste Mal, dass ich eine heisse Dusche hier echt vermisst habe. Abends waren wir im Endeffekt froh als wir im einigermassen warmen Bettchen lagen.
Am naechsten Tag wollte wir dann endlich weiter nach Koh Phan-Ngan. Plan geaendert, wir wollten nach Koh Tao, damit ich tauchen kann. Dann war aber das Wetter schoen, also waren wir nochmal am Strand, dann gab es keine Faehren mehr und im Endeffekt sind wir doch auf Koh Phan-Ngan gelandet, was auch sehr gut ist. Hier ist alles anders als auf Koh Samui. Statt Pauschaltouristen und Luxusresorts gibt es hier eigentlich fast nur Holzbungalows und Backpacker. Vor allem viele sehr Alternative... Die Insel ist beruehmt fuer legendaere Full-Moon Rave-Parties und den dazugehoerigen Drogenkonsum. So ein bisschen "The Beach"-Feeling. Vollmond verpassen wir zwar, aber Samstag geht es dann auch ne Black-Moon Party. Das wird bestimmt auch legendaer... Als wir den Bungalow da reserviert haben, wurden wir auch gleich gefragt, was wir denn so an Ecstasy brauchen... Nun ja, ich bin gespannt... Wie dem auch sei, schon als wir angekommen sind haben wir festgestellt, dass die Klamottenlaeden hier keine Markenfakes sondern eher selbstdesignte Hippieklamotten verkaufen (oder irgendwas abgefahrenes), dass die meisten Bars und Restaurants Tische haben, wo man auf dem Boden sitzt und dass wir ein Bungalow fuer 3 Euro fuer jeden gefunden haben. Da sind wir dann erstmal ne Nacht geblieben, wollten dann aber am naechsten Tag die Insel erkunden und uns den Traumbungalow am Traumstrand suchen, weit weg von den ganz vielen Touris. Also wieder mit Roller los. Die Insel ist hier uebrigens sehr sehr bergig. Und obwohl ich ja schon fast Profi-Rollerfahrer bin hab ich mitten am Berg mit Vollgas geschaltet, das Rollerchen hat sich aufgebaeumt und wir sind beide runtergefallen. Mir ist nix passiert, Mirja hat nen blauen Hintern und beim Roller war die Hinterlampe kaputt, was mich 13 Euro gekostet hat, also halb so wild. Ach ja, auf Koh Samui haben wir noch 4 andere Menschen getroffen, die einen Helm getragen haben (so ein Bauarbeiterhelmverschnitt) und hier noch niemanden. Daher haben wir auch Helme wegen der Coolness aufgegeben... Das schlimme daran war nur, dass es danach noch ne Menge mehr Berge gab und die arme Mirja ziemlich Angst hatte. Sie ist naemlich frueher mal Motocross gefahren (wie sie mir Stunden spaeter gestanden hat) und dabei ist ihr auch sowas passiert, aber das Motorrad hat sie getroffen und nen Halswirbel ausgerenkt, so dass alle Menschen dachten, ihr Genick waer gebrochen. Sie auch, also so ne "Fasttod-Erfahrung", an die sie wegen mir nun schmerzvoll erinnert wurde. Die arme Mirja und ich hatte doch schon ein total schlechtes Gewissen...
Im Endeffekt ist aber nix mehr passiert, wir haben den ganzen Tag Straende angeguckt und an einem rumgelegen und im Endeffekt auch unseren Traumbungalow fuer 4 Euro pro Nacht fuer jeden gefunden. Der ist zwar ziemlich einfach, aber die Aussicht hat den Ausschlag gegeben... Ich hab das mal fotographiert. Und am Strand ist niemand... Und es gibt nen Pool, von dem aus man den Strand sehen kann... Mirja hat das heute schon genossen, wir sind beide mittlerweile total braun, und ich bin tauchen gegangen, man kann naemlich auch von hier aus Tauchgaenge in der Naehe von Koh Tao machen. Bin aber ja anspruchsvoll und war vom Tauchen heute nicht so begeistert, weil die Sichtweite so gering war und zwei englische Bauarbeiter dabei waren, die noch nicht viel Erfahrung hatten und immer wieder Probleme, so dass die Tauchgaenge eher stressig waren und nicht so entspannt. Ich bin jedenfalls froh, dass ich hier nicht mehr tauche (weil das ja auch immer mit extremen Kosten verbunden ist), ich werde lieber auf der anderen Seite von Thailand nochmal gucken, da soll das besser sein. Mal sehen. So, Mirja wartet schon auf mich und wir werden uns jetzt mal ne Strandbar suchen gehen... Hab ich schon gesagt, dass das Leben echt schlimmer sein koennte ;-)

Montag, Mai 22, 2006

 

Bangkok und erste Eindruecke von Thailand

Also, nach meiner Horrornacht in Jakarta (so schlimm, dass ich auf dem Rueckflug im arschteuren Airport Hotel uebernachten werde und mich da nicht wegbewegen werde, weil ich einfach keine Lust habe, mich auf meinem Rueckflug mit Jakarta auseinander zu setzen, sondern lieber nochmal ein nettes Zimmer haben moechte...) bin ich nach Bangkok und da war mein Eindruck von Anfang an sehr viel positiver. Schon auf der Fahrt (auf der ich das erste Mal von einem Taxifahrer ueber's Ohr gehauen wurde, was aber nicht das letzte Mal bleiben sollte. Die machen immer lieber nen Pauschalpreis als den Taximeter anzustellen und sind dann masslos ueberteuert...) ging es nicht durch Slums, sondern immer an so einer Mischung von ultramodernen Hochhaeusern und asiatischen aelteren Haeusern und haesslichen Blocks vorbei. Erstmal hat es total geregnet und zwar so, dass ich mir um die Schwimmfaehigkeit des Taxis Sorgen machen musste. Mir wurde klar, dass die Regenzeit hier wirklich im Mai anfaengt und was Monsun eigentlich heisst. Na ja, ausserdem ist mir erstmal aufgefallen, dass die hier total coole animierte Ampelmaennchen haben, viel besser als bei uns. Die Asiaten und Technik. Und an jeder Ampel gibt es einen Countdown, wann sie wieder gruen ist. Ausserdem sind mir die Unterschiede im Transport natuerlich aufgefallen. Jede Menge Motorroller, die alle viel zu schnell fahren, Helme gibt es nicht und ausserdem Tuktuks, so ne Art Dreiraeder mit Rueckbank, hab ich mal fotographiert. Bei denen kann man dann auch wirklich handeln lernen... Das Stromsystem fand ich auch sehr interessant, musste ich auch aufnehmen...
Was ist in Bangkok speziell? Es ist pisswarm. Tropen halt, aber noch ne Nummer heftiger als Bali oder so. Selbst im Regen ist einem warm. Man duscht ungefaehr 3mal am Tag, weil man ja eigentlich immer schwitzt, bewegen tut man sich moeglichst wenig. Ich fand es noch nicht mal schlimm, dass es im Hostel nur kaltes Wasser gab. Und das mir Warmduscher. Die Koerperpflege ist dann auch etwas anders, man benutzt hier Talcum Puder, um das Schwitzen wenigstens einigermassen unter Kontrolle zu kriegen. Und die Thailaenderin an sich benutzt als Cremes immer Whitening Lotions. Man versucht also die Haut zu bleichen. Und wir benutzen Braeunungscreme... Lustige kulturelle Unterschiede.
Bangkok ist zunaechst erst einmal ein Shoppingparadies. Shopping ist anstrengend, vor allem wenn man eh irgendwie reisemuede und lethargisch ist, es total warm ist, man immer wieder mal Durchfall und noch ne ordentliche Erkaeltung hat (von der Hitze immer nass und dann zu kalte Klimaanlagen... Keine gute Mischung). Aber hab mir Massanzuege und ein rotes Maentelchen schneidern lassen :-) Da schafft man wenig anderes.. Ich war im Endeffekt 5 Tage da und hab es gerade mal geschafft mir nen Koenigspalast anzugucken und sonst auch so gar nix. Sehr enttaeuschend und das mir, die doch eigentlich auf Kultur steht. Der Koenigspalast war uebrigens von Italienern gebaut und sah genauso aus wie Palaeste in Europa, mit Kuppeln, viel Marmor und Gemaelden ueberall. Na ja, nur die waren dann keine Mariengemaelde sondern mit Buddhas verziert und statt Pferden gab es Elefanten... Das war schon irgendwie lustig. Aber komisch, dass europaeische Architektur auch hier so hochgehalten wird.. Und der Palast wurde erst 1910 gebaut, da hatte bei uns ja schon keiner mehr Geld fuer sowas. Der Koenig wird hier sowieso total verehrt. Eigentlich ist der ziemlich haesslich, der gute Bhumibol, aber sein Bild ist ueberall und man darf nicht auf Geld treten, weil da das Bild des Koenigs drauf ist. Ein Verbrechen. Ach ja, und Buddhas werden natuerlich auch verehrt. In jedem Auto, vor jeder Shoppingmall und vor jeder Tankstelle gibt es einen Schrein, wo auch jeden Morgen neue Blumengebamsel drangehaengt werden. Bisschen Einfluesse vom Hinduismus und dessen Aberglauben glaub ich. Und man sieht halt auch wirklich viele Moenche in ihren safranfarbenen Roben rumlaufen, das hat echt was.
Sonst ist Bangkok definitiv dreckig. Das merkt man daran, dass man immer und immer dreckige Fingernaegel hat. Und die Kanaele sind einfach widerlich, da liegt ueberall Muell rum. Nachts kann man mit den Kakerlaken fangen spielen, nach dem Motto, wenn ich dreimal huepfe, treff ich dann eine? Ich hab mir auch abgewoehnt, in der Dusche zu kreischen, wenn ich einer begegne... Es gibt natuerlich auch viele viele streunende Hunde (laut Lonely Planet ungefaehr 120000), die man wirklich nicht anfassen moechte. Und einmal hab ich nachts gesehen, wie Huehner von einem LKW fuer einen Markt abgeladen wurden. Nicht sehr hygienisch... A propos Essen: das ist Klasse. Scharf, irgendwie muss man die Bakterien ja abtoeten, sehr viel Reis, Gemuese, Curries und eigentlich hab ich echt noch nix gegessen, was mir nicht geschmeckt hat. Wahnsinnig guenstig an irgendwelchen Strassenstaenden, aber auch in Restaurants kann man gut essen gehen. Die kleinen Insekten, die ich mal fotographiert habe sind dabei eher die Ausnahme! Und die Fruechte sind der Hammer. Mangos, so suess gibt es die bei uns gar nicht, kleine coole Bananen, die soooviel leckerer sind und ne Menge Obst, dass ich noch nie vorher gesehen habe. Und man kann halt immer irgendwelche frischgepressten Fruchtsaefte oder Joghurtshakes oder sowas trinken. Das werde ich wirklich vermissen!
Tja, ich gewoehne mich langsam an Asien. Ich hab immer Taschentuecher dabei, wenn ich auf's Klo gehe und komm mit Stehklos klar, ich versuche nur noch auszuschnauben, wenn ich alleine bin (das finden die armen Menschen hier naemlich absolut eklig und ich mit meiner Erkaeltung in der Metro... hier wird halt auf die Strasse gerotzt, was ich nun wieder echt nicht lecker finde) und ich kann schlimmstenfalls auch 3mal pro Tag Reis essen. Kein Ding. Mittlerweile bin ich aus Bangkok weg und sitze auf ner Insel namens Koh Samui. Aber davon mal wann anders mehr!

Samstag, Mai 13, 2006

 

Fazit Bali

Tauchen war natuerlich Klasse... Nur ich mit meinem indonesischen Divemaster, der mir als allererstes mal das Handzeichen fuer "fucking big shark" erklaert hat und das dann auch am Ende angewandt hat (dabei war der Hai nicht groesser als ich), so dass ich total lachen musste, jede Menge Salzwasser geschluckt habe und sowieso fast ertrunken waere. Das waer doch mal ne Schlagzeile: "lachend ertrunken". Na ja, war aber Klasse, weil war ja mein erstes Mal Wracktauchen. Die Korallen sehen da irgendwie schon noch anders aus als in Australien und vor allem die ganz winzigen Fische fand ich faszinierend. Und die Nachtschnecken mit ihren filigranen Fuehlern, die coolste, die ich gesehen habe, war schwarz mit neongruenen Punkten. Es ist echt offensichtlich, der liebe Gott mochte es erstens bunt und zweitens hatte er ein ziemlich gutes Mikroskop. Ich hab auch alle Fische aus Nemo getroffen und die kleinen Nemos sitzen wirklich in Anemonen! Und der Draufgaengerfisch im Aquarium des Zahnarztes hat in Wirklichkeit auch genau denselben Gesichtsausdruck! Na ja, ok, das glaubt mir bestimmt eh keiner... Ich war auf jeden Fall schwer beeindruckt und es war superentspannt, da wir ja nur zu zweit unterwegs waren und ich daher ueberall hinschwimmen durfte, wo ich wollte... Hab auch das Kompliment gekriegt, dass ich sehr gut tauche uebrigens und ich denke, damit gehoert Tauchen dann in den Kreis der sehr erlesenen Sportarten, die ich ungewoehnlicherweise gut kann... :-)
Abends war ich natuerlich voellig fertig mit den Nerven und war noch brav im Hotelpool schwimmen... Ich glaube uebrigens, dass ich in Asien abnehme (mag auch mit dem Durchfall zu tun haben, der in regelmaessigen Abstaenden wiederkommt), daher lohnt sich der Flug dann auf jeden Fall. Am Mittwoch bin ich mit Oliver, dem einen von den beiden Deutschen von meinem letzten Tagesausflug, nochmal auf einen Trip gegangen. Haben uns coole Wasserfaelle angeguckt, den schwarzen Vulkanstrand und heisse Quellen. Super, aber muss zugeben, dass ich dabei nur gedacht habe, was fuer ein Bakterienherd diese Pools sind...
Einige Einheimische benutzen die Quellen halt auch zum Waschen und sowas.... Und Volker, der in Jakarta arbeitet, hat immer irgendwelche Krankheitshorrorgeschichten erzaehlt, von Leberparasiten, die man erst 10 Jahre spaeter feststellt, Dengue-Fieber, gegen das man sich nicht impfen lassen kann, das aber zum Glueck nur die Muecken uebertragen, die einen morgens stechen und natuerlich von jeder Menge Darmwuermern. Oliver hat mir noch seine Erlebnisse in einem Krankenhaus in Jakarta erzaehlt. Die Klos in Indonesien waren sowieso schon die ekligsten, die ich in meinem Leben gesehen hab, aber in einem Krankenhaus??? Das Problem ist, dass man hier kein Klopapier, sondern Wasser benutzt. Also haengt neben dem Klo eine Art Duschbrause. Jaa, aber natuerlich treffen die meisten Menschen nicht nur ihren Hintern, sondern in den extremsten Faellen sind richtige Scheissespritzer ueberall. Und Wasser steht auf dem Boden, ueber dessen Inhalte man echt nicht nachdenken darf. Und die Kanalisation ist nicht fuer Klopapier gemacht, also die Menschen, die Papier benutzen, schmeissen es in einen Muelleimer... Ok, mehr Details erspare ich dem angetanen Leser. Aber da noch lieber Plumsklos in Nationalparks oder Stehklos...
Wie dem auch sei, auf jeden Fall konnte ich in den heissen Quellen nicht so richtig Spass haben. Das beste am Trip war, dass ich mich mit Oliver echt gut unterhalten habe und mal wieder Problem-Loese-Psycho-Gespraeche fuehren konnte. Der war naemlich etwas negativ gegenueber dem Leben und besonders den Frauen eingestellt und ich strotze ja vor positiver Energie.
Donnerstag wollte ich eigentlich noch bisschen die Suedinsel erkunden, war dann aber sooo faul, hab lieber noch bisschen am Pool gelegen und meinen Teint perfektioniert. Wurde auch mal wieder Zeit fuer ein wenig Lethargie... Immmerhin hab ich mich abends aufgerafft, am Strand joggen zu gehen (trotz 1000 Surfern und nervigen Indonesiern) und hab die Deutsche wiedergetroffen, mit der ich schon mal unterwegs war. Also ist sie im Endeffekt mit mir und den anderen beiden weggegangen. Diesmal war der Brasilianer von vorher immer noch aktuell und ich durfte Zeuge einer gaaanz komplizierten Geschichte werden, die euch mal lieber erspare. Ansonsten hat sich mein Image der Clubs bestaetigt und ich hab den Abend ausser mit Tanzen und Trinken damit verbracht, potentielle Sextouristen boese anzugucken...
Freitag war mein letzter Tag in Bali und auch der war total faul. Sass im Wesentlichen viel mit Oliver an der Poolbar und hab geschnackt. Abends nochmal in meinem Lieblingsrestaurant, mir Bluemchen auf meine Fussnaegel malen lassen und solche Luxusdinge... Relativ spaet bin ich dann in Jakarta angekommen, hatte da 7 Stunden Aufenthalt. Mein Hotel war vom Flughafen einmal durch so eine Slumgegend und dann mehr oder weniger mittendrin, so dass ich schon ein etwas mulmiges Gefuehl hatte. Vor allem die Kanaele voller Muell, wo die Leute auch waschen, Geschirr spuelen und baden sind echt abstossend... Mein Zimmer war dann auch nicht schoen, hab versucht moeglichst wenig anzufassen, es gab kein fliessend Wasser und eins von den Ekelklos. Gut, dass ich nur 5 Stunden schlafen konnte, bin eh dauernd aufgewacht.
Tja, was halte ich nun von Bali? Der Balinese an sich faehrt meistens Roller und transportiert wirklich alles damit, ob nun eine 5koepfige Familie, Moebel oder jede Menge Huehner. Die meisten Balinesen sind Hindus, haben ihren Familientempel im Garten und geben den Goettern jeden Morgen Opfergaben, die ueberall vor den Haeusern liegen, so kleine Koerbchen aus Palmblaettern mit Blueten, Reis und anderen Esssachen (die natuerlich ziemlich viele Ameisen anlocken...). Obwohl alle Auto fahren wie die Henker und sich nicht anschnallen, sind sie natuerlich voellig sicher, wenn sie Opfergaben ans Auto klemmen. In Volkers Mietwagen wurde ne Flasche Wasser, ein Ei und ein paar andere Sachen am Motor festgebunden... Meine Tauchmenschen haben auch noch kurz am Tempel angehalten auf dem Weg... Zu religioesen Anlaessen und im Tempel traegt auch der maennliche Balinese Wickelroecke. Die meisten Dinge werden noch auf dem Kopf transportiert. Wie alle Asiaten essen auch Balinesen 3mal am Tag Reis und der durchschnittliche Balinese ist entweder Reisbauer oder arbeitet im Tourismus. Tja, und da meistens als ziemlich nerviger und agressiver Verkaeufer, der versucht jeden Touristen ueber's Ohr zu hauen. Das ist nicht nur in Kuta so, sondern ueberall, wo Touristen auftauchen. Auch in voellig ruhigen Restaurants am Strand wird man nach 5 Minuten von Verkaeufen belagert, so lange dauert das, bis sich die Ankunft von Touristen rumgesprochen hat. Es tut einem ja leid, dass der Tourismus um so 85% oder so nachgelassen hat, aber die meisten Menschen scheinen nicht verzweifelt sondern eher dreist. Ich bin z.B. mit meinen Sonnenbrillenverkaeufern echt boese geworden, weil die naemlich alle zusammengehoerten und mich kollektiv verarschen wollten.
Tja, und das nimmt dem Urlaub echt ein ganz schoenes Stueck an Qualitaet finde ich. Man redet halt auch kaum mit Balinesen, weil die einem ja eh was verkaufen wollen. Ausserdem waren die Straende echt enttaeuschend, zuviel Vulkanerde darunter gemischt und immer noch zu voll... Bin halt verwoehnt. Nee, einer der wenigen Orte, wo ich persoenlich nicht unbedingt nochmal hin muss, ich denke Thailand ist da echt angenehmer. Tja, aber dazu spaeter...

Montag, Mai 08, 2006

 

Mallorca fuer Australier

Ach ja, ich sitze also immer noch auf Bali und bin glaube ich das erste mal auf meiner Reise so richtig richtig faul. Pool und Lesen sind im Moment meine Hauptbeschaeftigungen und zu was anderem kann ich mich auch nicht so richtig aufraffen... Neben dem Wetter (immer noch tropisch mit so 40 Grad und ab und zu mal warmen Regenschauern) hat das noch verschiedene andere Gruende.
Fangen wir mal von vorne an: ich war und bin ziemlich angekotzt von den Leuten hier. Habe das letzte Mal im Internetcafe eine Deutsche kennengelernt, die hier "studiert" und mit der ich mich eigentlich ganz gut unterhalten habe, bis ihre Freundin mit dem schicken roten Roller vor der Tuer angehalten hat und es nur noch um irgendwelche Typen ging... Vor allem surfende Schweden und wer gestern wen abgeschleppt hat. da habe ich beschlossen mit den beiden mal lieber nicht wegzugehen und das alles mal ganz ruhig angehen zu lassen. Freitag hab ich das Maedel dann wiedergetroffen (Bali ist klein...) und dachte mir da, na gut, Freitag Abend, sei mal nicht so spiessig, was soll's. Bin dann mit ihr nen paar Cocktails trinken gegangen, war auch ganz amuesant, weil ich mir ne ganze Menge Maennergeschichten angehoert habe und mir die meiste Zeit gedacht habe: warum macht ein Maedel, das ganz gut aussieht und auch nicht komplett hohl ist, sowas mit? Keinen Stolz, hat mich an unsere gute Dani in schlimmer erinnert. Tja, und dann waren wir im Bounty, der Schuppen, vor dessen Haustuer die Bali-Bomben explodiert sind. Schon allein aus Sightseeing-Gruenden muss man da wohl mal gewesen sein und ich muss sagen, waere ich Terrorist und angekotzt von der westlichen Lebensart, wuerde ich auch da Bomben zuenden. Moloch schlechthin, Sodom und Gomorrha sozusagen. Das Publikum waren zunaechst mal indonesische Maedels, die im Schnitt 10 cm kleiner waren als ich und ca. 30kg gewogen haben (zum groessten Teil wohl Nutten wurde mir gesagt), dann kleine indonesische Jungs (teilweise auch paar chinesische) von so 16 Jahren mit blond gefaerbten Haaren und ganz coolen Skaterklamotten, die jede Frau auf der Tanzflaeche angetanzt haben, worauf ich ein paarmal unhoeflicherweise in schallendes Gelaechter ausgebrochen bin, dann aeltere maennliche Touristen, die erstens ausserordentlich haesslich waren und zweitens mit winzigen Indonesierinnen am Tisch sassen, dann asiatische Geschaeftsmaenner, die mit Alkohol so gar nicht umgehen koennen und die Tanzflaeche beherrscht haben und dann jede Menge Touristen, die man genauso gut auf Mallorca haette finden koennen. Und dann gab es zwei riesige Cocktails in riesigen Tupperbechern fuer 3 Euro, so dass alle Menschen bald sehr gute Laune hatten. Ich musste halt ueber den Schock wegkommen, aber dann hab ich einfach nur noch getanzt. Tja, und dann hat meine deutsche Begleitung, deren Namen ich vergessen habe, beschlossen, ihren "Marktwert" unter Beweis zu stellen und so einen Surfertypen anzuquatschen, der da irgendwie alleine sass. Anscheinend hatte sie ihn zu Tode gelangweilt (ihr Englisch war dummerweise auch sauschlecht und mit so ner Mission ist ja ein lockeres Gespraech eh nicht drin) und danach war der Abend fuer Madame dann auch gelaufen... Ich war mittlerweile auch noch von so nem 22jaehrigen Schweden angequatscht worden und ich konnte in ihrem Gesicht sehr gut ihre Gedanken lesen: Warum weist der Typ MICH ab und die alte Schabracke wird von so nem Schweden angequatscht? Tja, da hat die gute Dame wirklich angefangen mich zu nerven. Hab den Schweden natuerlich postwendend stehen gelassen, um Madame aufzuheitern und ihr Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. Dann sind wir tanzen und ich hab 3 lustige lockere etwas aeltere Amerikaner kennengelernt (keine Surfer und nicht gutaussehend, sehr angenehm), mit denen man Spass haben konnte, ohne Angst haben zu muessen, denen den Ruecken zuzudrehen, weil man dann ne Hand auf dem Hintern hat. Madame fuehlte sich von der lockeren Art aber eher belaestigt (wie koennen solche nicht-attraktiven Maenner es auch wagen, mit ihr tanzen zu wollen) und ich war wirklich froh, als sie mit ihrer sauertoepfischen Miene dann irgendwann nen Brasilianer aufgegabelt hat (den sie eigentlich gar nicht toll fand) und dann weg war. Ich bin dann irgendwann abgehauen, als einer der harmlosen Amerikaner auch aufdringlich wurde und die Disko so voll war, dass man beim Rumlaufen immer von irgendwem angetatscht wurde. Ich war echt noch nie auf so einer Fleischbeschau, war dann froh als ich heil zu Hause angekommen bin und hab beschlossen, dass ich hier nicht mehr weggehen muss. Ausserdem hab ich Samstag auch sehr gelitten, erst einen ziemlich Kater und abends dann ordentliche Magenkraempfe und Durchfall, wie ja jeder Asienreisende irgendwann mal hat. Ich wette, das Eis in den Cocktails war Schuld, man soll hier auch nie Eis trinken... Ich hab mir echt erstmal nen Tag selber leid getan, passenderweise "Vanity Fair" gelesen und gelitten. Am Pool zwar den groessten Teil des Tages, das hat es dann einigermassen ertraeglich gemacht :-)
Sonntag hab ich dann beschlossen, dass Schluss mit rumhaengen ist und hab beim Fruehstueck zwei Deutsche kennengelernt, von denen einer hier auf Bali als indonesischer Vertriebsleiter fuer eine deutsche Wurstwarenfirma arbeitet (unglaublich interessant, Versicherungsmenschen sind glaub ich im Vergleich doch gar nicht so langweilig...), und hab mit den beiden Herren dann eine Inseltour gemacht. Fuer sensationelle 30 Euro haben wir den ganzen Tag nen VW Bus inklusive Fahrer gemietet. Selber fahren ist dem gemeinen Touristen an sich hier zu stressig, es gibt fast nur kleine Strassen, auf denen man sich unglaublich leicht verfaehrt. Nachdem wir erstmal zu irgendwelchen Stonecarvers (wie heisst das auf Deutsch? Steinmetzen?), Woodcarvers und Silberschmieden gefahren wurden und ich ein paar nette Mitbringsel fuer meinen Herrn Papa gefunden haette, die aber alle viiieel zu schwer waren, sind wir zum Mount Batur gefahren, einem Balinesischen Vulkan, der 1963 das letzte Mal ausgebrochen ist. Man sieht noch die schwarzen Stellen in der Landschaft, aber dummerweise war es eher bewoelkt. Dann haben wir uns in einem Restaurant bescheissen lassen und wurden von Verkaeufern echt belagert, so dass man deren Haende fast in den Autotueren einklemmen musste, um sie los zu werden. Dazu mus man sagen, dass der Tourismus auf Bali laut unserem Fahrer nur noch ca. 10% des Volumens wie vor den Bomben hat und gerade in den entlegenderen Gebieten sind die Menschen anscheinend ziemlich verzweifelt. Dann waren wir in einem hinduistischen Tempel, der aber einer der kleineren Tempel war und daher hoechst unspektakulaer, aber man musste mit Sarongs (Wickelroecken) rein, auch die Maenner, so dass meine beiden Begleiter sind Roecke kaufen mussten, was schon eher witzig war.
Das beste am ganzen Ausflug war echt die Landschaft... Urwald mit riesigen Hibiskusbueschen und Weihnachtssternbueschen (nicht vergleichbar mit den mickrigen Topfpflaenzchen bei uns). Haben dann am Strassenrand Obst eingekauft, das ich nicht kannte, aber sehr lecker war (und ich hab noch keinen Durchfall) und uns Reisterassen angeguckt. Echt spektakulaer, aber auch da wurden wir nach 2 Minuten von ca. 20 Verkauefern belagert. Nicht lustig.
Unser letzter Stopp war die Stadt Ubud, sehr huebsches Staedtchen und nicht ganz so touristisch, waren da in einem heiligen Affenwald (wirklich!) und haben uns Makackenaffen angeguckt und dann in einem Restaurant essen, das zwar voellig ueberteuert war, aber an einem tollen Seerosenteich mit Tempel gelegen. Also alles in allem ein gelungener Ausflug und ich war doch sehr froh, mal aus der Touristenmetropole Kuta rauszukommen. Hat auch echt gereicht.
Heute war ich dann wieder absolut faul und hab mein Buch zu Ende gelesen, weil mein Gepaeck ja viel zu schwer ist und Morgen geht es dann Wracktauchen... Also ihr Lieben, lasst es euch gutgehen!

Donnerstag, Mai 04, 2006

 

Bali - Reif fuer die Insel

Nachdem ich meinen letzten Abend in Perth sehr genossen habe und nicht nur ich, sondern auch der Investment Banker, ein Hollaender und mein vorbildlicher Cousin Stefan relativ betrunken waren, da wir einen Irish Pub mit Livemusik und Billigbier gefunden haben, hab ich natuerlich meinen Shuttle Bus um 5.15 Uhr zum Flughafen knapp verpasst und musste mit dem Taxi fahren. Aber alles kein Problem, Flugzeug gekriegt, ohne Probleme im tropischen Bali angekommen und auch direkt vom Hotel abgeholt. Und dann erstmal neue Eindruecke verdaut. Tropisch heiss und schwuel, Hindu-Kultur und selbst der Flughafen hatte diese typischen Daecher. Mein Hotel war fuer 15 Euro das Doppelzimmer sensationell und es ist ja sooo toll mal wieder ein eigenes Zimmer und Bad zu haben... Einziges Problem: es roch ziemlich nach Schimmel, was ja bei der Luftfeuchtigkeit auch gut nachzuvollziehen ist. Ich bin dann erstmal den Ort (Kuta, die Touristenmetropole wo die Terroranschlaege waren und wo man T-Shirts mit "Osama doesn't surf" drauf kaufen kann, ziemlich geschmacklos...) erkunden gegangen. Die Architektur ist hier erstmal voellig anders (siehe Hotelfoto), vor den Haustueren liegen kleine Palmblaetterkoerbe fuer Shiva, den Beschuetzergott, wie mir ein aufdringlicher Verkaeufer erklaert hat, die Leute fahren vor allem Roller und das wie die Henker und im Supermarkt kann man ganz viele Fruechte kaufen, die ich nicht kenne, und sowas wie Lycheesaft und Wackelpudding in winzigen Plastikdingern, so dass das wie Bonbons ist und ganz viel anderen seltsamen Kram. Aber alles sehr sehr sehr touristisch. Souvenirshops, Schmucklaeden und Staende mit gefaelschten Markenklamotten nebeneinander, McDonalds neben indonesischen Restaurants und eine ganze Einkaufsmeile mit Markenlaeden. Die ganze Zeit kann ich definitiv nicht hierbleiben, zuviel Konsum. Und der durchschnittliche Tourist hier ist Surfer und transportiert das Surfboard auf dem Roller (den man fuer 4 Euro am Tag mieten kann), leicht lebensgefaehrlich. Indonesische Verkaeufer sind wahnsinnig aufdringlich und nennen einen mit Vorliebe "darling". Heute habe ich meine Garderobe fuer insgesamt 20 Euro etwas mehr dem Strandstil angepasst, ich kam mir hier viel zu uncool vor. Und dabei habe ich noch nichtmal hart gehandelt, weil es sowieso alles spottbillig ist und die armen Menschen in der Nebensaison und seit den Anschlaegen leicht verzweifelt. Da finde ich es echt uebertrieben, wegen ein zwei Euro Preisdifferenz durch 5 Laeden zu streifen und unhoeflich zu werden. Essen gehen inklusive Getraenke kann man fuer 5 Euro, gibt viele tolle Saefte und eberall stehen Palmen rum. Heute habe ich wegen des Schimmels nochmal das Hotel gewechselt (auch nicht viel besser, aber mehr los) und bezahle jetzt 10 Euro die Nacht fuer mein Doppelzimmer (da habe ich haerter gehandelt...). In dem Hotel, das man auf dem Foto sieht. Man muss aber sagen, dass der Strand hier in Kuta nicht so toll ist (bin ja mittlerweile auch verwoehnt), aber der Hotelpool ist schon cool, da kann man waehrend man im Wasser sitzt lesen und nen Cocktail trinken, der auch noch bezahlbar ist... Morgen werde ich mal mit nem Roller die Insel erkunden. Ach und Weltklasse Tauchplaetze gibt es hier uebrigens auch...
Bin mittlerweile echt ueberzeugt, dass ich das Geld fuer meinen Flug mit dem was ich so an Lebenshaltungskosten spare wieder rein kriege, selbst wenn ich jeden Tag Essen gehe... Ausser natuerlich ich gehe zuviel shoppen, aber hier auf Bali ist das eh zu stressig und ich muss den ganzen Kram schliesslich auch schleppen.
Das einzige Problem hier ist bis jetzt: Leute kennenlernen. Am Pool lagen heute nur ueberglueckliche Paearchen (und als Paearchen waere ich hier definitiv auch uebergluecklich), dormitories gibt es nicht und ich hab eigentlich keinen Bock auf alleine abends weggehen und Leute an Bars anschnacken... Und dann auch noch so Moechtegernsurfer und die dazugehoerigen Maedels... Nee, ich glaube, ich lese hier lieber viel und erkunde ab Morgen aktiv die Insel! Aber ich kann echt nur sagen: warum noch nach Spanien oder Italien an den Strand fahren, wenn man doch auch nach Bali fliegen kann...

Montag, Mai 01, 2006

 

Viele Touren und Planaenderungen

Was soll ich sagen... Urlaub ist stressig. Da kommt man halt nicht immer dazu irgendwas zu schreiben. Und es ist in letzter Zeit einfach viel zu viel passiert und viel Zivilisation gab es auch nicht. Im Moment bin ich gerade wieder in Perth und organisiere meine Weiterreise und meine Sozialkontakte. Aber dazu lieber spaeter.
Fange ich also am Anfang an: nachdem ich Exmouth trotz fehlenden Nachtlebens schweren Herzen verlassen musste (und wer sich die Fotos anguckt, weiss auch warum und dann stellt euch noch richtig nette Leute dazu vor...), ging es also auf eine organisierte 5- Tages-Tour nach Broome, deren erster Tag im Wesentlichen wieder aus Busfahren bestand. Broome ist ungefaehr 3000km von Perth entfernt und Exmouth liegt so auf der Haelfte... Endlose Weiten und sehr sehr viel nichts dazwischen.
Abends kamen wir im Karajini Nationalpark an, wo wir dann auch den naechsten Tag verbracht haben. Zwei Naechte Buschcampen ohne Klos und Duschen, dafuer aber mit Muecken, die durch Fliegennetze durchstechen und die man sogar ausserhalb des Zeltes surren hoert... Und mit dem guten roten Sand, der auch das gesamte Innere unseres Anhaengers vollgestaubt hat und bei den Rucksaecken durch die Reissverschluesse durchdringt. Und wieder rausgehen tut der leider auch nicht, hab mein erstes Paar Schuhe weggeschmissen und gestern das dritte Mal meinen Rucksack saubergemacht. Aber ich will ja nicht motzen, der Nationalpark war die Strapazen auf jeden Fall wert. Abends sind wir erstmal in eine der Schluchten heruntergestiegen und haben etwas im Pool rumgepaddelt.
Meine Gruppe war dummerweise nur so mitteltoll. Anja war noch dabei, die ich schon vorher getroffen hatte, und wir hatten zusammen schon sehr viel Spass. Ausserdem gab es noch einen 29jaehrigen franzoesischen Bauunternehmer, der mit Vorliebe zu "Can't take my eyes of you" auf seinem Sitz getanzt hat und damit extrem zum Spassfaktor beitrug und einen 30jaehrigen deutschen BWLer, der auch sehr lustig war. Aber leider konnte man den Rest ziemlich in die Tonne treten, jedenfalls geballt auf einem Haufen. So fuenf Maedels aus den USA, Kanada und England, die ziemlich unter sich geblieben sind und fuer meinen Geschmack zuviele Frauenthemen hatten. Mit der einen habe ich mit einen Abend ueber das schwere Schicksal der gutaussehenden Blondinen auf diesem Planeten unterhalten, die naemlich nur als Trophaeen und Sexobjekte betrachtet werden und mit denen kein Kerl reden moechte. Im Ernst, die Dame hat echt gelitten und ich fuehlte mich ploetzlich ganz toll, weil ich im Normalfall ja hoechstens von Kerlen angegraben werden NACHDEM sie mit mir geredet haben und nie vorher... Echt Glueck gehabt, dass ich nicht ins Schoenheitsideal passe :-). Nun ja, aber ich musste mich mit ironischen Kommentaren schon zurueckhalten. Eins der anderen Maedels hatte massiven Liebeskummer wegen meinem Tourguide von der vorherigen Tour und der habe ich gerne meine Schulter geliehen, aber die anderen Girlies waren einfach nur oberflaechliche Weiber. Dann hatten wir noch 2 Schweizer, von denen alle annahmen, dass sie ein Paearchen waeren, aber der 22jaehrige Typ (der auch wirklich gar nix gesagt hat weil er soo cool war) hat dann doch eine "Beziehung" mit ner 40jaehrigen amerikanischen Surferbraut angefangen. Oh Mann. Wenigstens hatten wir was zu laestern. Das 19jaehrige Maedel hat sich dann auf unseren 29jaehrigen Tourguide, den Anja und ich liebevoll "Benni, der Busfahrer" getauft haben, gestuerzt und sich heisse Schlachten um seine Gunst mit einer absolut frustrierten (wie sie jedem mitgeteilt hat) Kanadierin geliefert. Nun ja, ohne da weiter drauf einzugehen, kann man sich wohl vorstellen, dass das die gruppendynamischen Prozesse etwas gestoert hat. Frauen koennen wirklich nervig sein.
Am ersten Abend haben Anja und ich festgestellt, dass wir von der romantischen Vorstellung unter dem absolut phaenomenalen Sternenhimmel im Swag zu schlafen Abstand nehmen mussten, weil die Muecken einen bei lebendigem Leib gefressen haben, und haben um 23 Uhr im Stockdunkeln in rekordverdaechtiger Zeit und unter Einsatz unseres Lebens (die Muecken…) ein Zelt aufgebaut. Morgens war man natuerlich um 6 Uhr sowieso wach, weil ab da die Sonne auf das Zelt knallte. Am zweiten Tag der Tour sind wir in Karajini rumgefahren, haben in Wasserfaellen gebadet, eine sehr interessante Wanderung zum Kermit Pool gemacht, wo man am Ende im sogenannten “Spiderwalk” durch eine Schlucht ueber einen Bach klettern musste und hatten den ganzen Tag viel Spass. Die Eindruecke der Schluchten lassen sich schwer beschreiben und auch die Fotos halten das Ganze nur sehr ungenuegend fest… Muesst ihr halt selber hinfahren.
Die letzten zwei Tage der Tour waren aber leider wieder relativ unspektakulaer. Australien ist halt sehr sehr gross, also Busfahren. Einen Tag bis Eighty Mile Beach, da an einem Strand rumgehangen, den ich nicht so cool fand, weil da zu viele Autos drauf rumfuhren. Bemerkenswert war der Abend, weil wir versucht haben im Flutlicht ein Barbecue zu machen. Dummerweise fanden das ueber eine Million Kaefer und Heuschrecken auch eine gute Idee. Hab sowas echt noch nicht gesehen, als jemand im Klo Licht an- und Tuer aufgelassen hat, war der Boden schwarz. Ich hab dann gehungert, nachdem ich drei Kaefer aus meinem Salat befoerdert hatte und ich gar nicht wissen wollte, was alles genau mit auf dem Grill lag… Das war echt eine der ekeligsten Erfahrungen meines Lebens. Weil ich mich von dem Schock noch nicht erholt hatte, habe ich mich von Anja am naechsten Morgen ueberreden lassen, mit ihr am Strand joggen zu gehen. Irgendwann hat sie mir erzaehlt, dass sie mal Triathlon gemacht hat… Aber da war es schon zu spaet. Ich bin echt sowas von unfit..
Am Sonntag Abend (23ter) sind wir in Broome angekommen. Erstmal gewaschen und sowas, dann wollten wir Essen gehen und ich sollte ja auch bisschen reinfeiern, auch wenn ich lieber nur mit selektierten Mitgliedern meiner Gruppe gefeiert haette. Aber ich wollte mich auch noch mit Mat treffen. Die Welt ist uebrigens sehr klein: Mein Tourguide Paul hatte von anderen Guides erzaehlt und ploetzlich fiel ein Name, an den ich mich erinnern konnte: mit Mat hab ich vor 5 Jahren in Hamburg auf Auslandsreisezuegen gearbeitet. Damals hatte er Frau und Kind und wir haben uns gegenseitig unsere Beziehungsprobleme erzaehlt. Paul hat ihn dann gleich angerufen, er konnte sich (natuerlich) auch an mich erinnern und arbeitete wie der Zufall es will in Broome bei ner Autovermietung. Also haben wir uns getroffen. Er kam am Sonntag Abend gerade vom Fischen und hat mich dann erstmal mitgenommen. Um 10 Uhr oder so wollte ich die anderen wiedertreffen, habe aber keinen erreicht und bin dann ins Hostel zurueck (Mat war eh tot) und hab mit Jason in meinen Geburtstag reingefeiert. Jason war einer meiner Zimmergenossen in Exmouth, 24, mariner Biologe der noch keinen Bock hat irgendwo fest zu arbeiten und in Broome bei ner Austernfarm jobben wollte. Einer der wenigen Australier, die ich kenne, der sehr ironisch und sarkastisch ist und mit dem ich mich von Anfang an total gut verstanden habe, auch wenn er es nicht toll fand, dass ich steif und fest behauptet habe, dass er der “Surfertyp” ist, was immer das auch impliziert… Um 12 Uhr (an nem Sonntag) haben uns in Broome dummerweise alle Bars rausgeworfen und im Hostel habe ich die nette Haelfte meiner Gruppe wiedergetroffen, die am Strand gewesen waren und enttaeuscht waren, weil sie mir gar nicht meinen Schokoladenkuchen mit Namen drauf (sowas hatte ich noch nie) geben konnten. Der ist wohl irgendwann in unserem Tourbus geschmolzen. Sehr schade.
Und dann war der Abend auch zu Ende, also eher unspektakulaer. Mein Geburtstag fing damit an, dass wir (Soeren, der BWLer von oben, Anja, ein Italiener namens Alessandro, den wir irgendwo aufgegabelt haben) 2 Stunden in den Haengematten auf der Terrasse unseres Hostels rumgehangen haben und geschnackt haben. Danach waren wir richtig nett fruehstuecken (sehr erholsam nach dem Buschfras) und bisschen shoppen. Bei 40 Grad Hitze ist das aber auch alles zu anstrengend, also haben wir den Nachmittag lieber am Hostel-Pool verbracht. Und so um 5 Uhr haben wir uns zum Strand aufgemacht, bisschen Bier gekauft und dann da gesessen und den Sonnenuntergang angeguckt. Sowas von entspannt! Wir vier mit Jason und unserem Franzosen Jean, rumgesessen, uns die peinlichsten Geschichten unseres Lebens erzaehlt und uns dezent betrunken. Vor allem Alessandro hat echt eine Geschichte nach der naechsten ausgepackt, war hoechst amuesant. Als es dann dunkel war hatte ich ca. 60 Mueckenstiche innerhalb von 15 Minuten (oder vielleicht waren es auch Sandfloehe) und alles hat gejuckt.

Also habe ich mich von Mat abholen lassen und den restlichen Abend mit ihm verbracht. Aber leider soll man manchmal die Geister seiner Vergangenheit auch ruhen lassen: Mat ist relativ frustriert wegen seines Jobs etc. und hat eigentlich nur Geschichten von dummer Touristen erzaehlt (vor allem Deutschen), so dass die Konversation bald ziemlich eintoenig wurde. Gerade nach dem tollen Tag… Na ja, er hat immerhin noch meinen MP3-Player repariert und im Endeffekt war es auch egal.
Am Dienstag Abend bin ich dann zurueck nach Perth geflogen und hab die Tropen verlassen und musste das erste Mal auf meiner Reise mit langen Hosen und Pullover rumrennen. Nicht schoen.
Mittwoch Morgen um 7 Uhr wurde ich aber auch gleich fuer meine neue Tour abgeholt. In den Sueden, wo es kalt war. Nachts hab ich mir echt den Hintern abgefroren, vor allem, weil es hier ja keine Heizungen und sowas gibt… Na ja, und Anja und ich hatten sowieso schon die Idee nach Bali zu fliegen… Und so wurde mein Beduerfnis echt immer groesser, meinen Neuseelandurlaub lieber kuerzer zu machen und dafuer noch bisschen Sonne zu tanken. Dummerweise kostet so ein Flug nach Bali aber ungefaehr 800A$. Fidschi ist guenstiger… Thailand auch… Also, warum nicht Thailand? Da kann man auch mehr machen. Am ersten Tag der Tour sassen wir ausser einem Stop am Waverock eigentlich nur im Bus und sind bis nach Esperance gefahren. Da gibt es zum Glueck Reisebueros. Am zweiten Tag habe ich also den Nachmittag mit Urlaubsplanung zugebracht. Habe auch nen guenstigen Flug gefunden, aber zufaellig noch einen nicht so guenstigen, der einen Stopover in Bali einlegt. Also fliege ich Morgen fuer eine Woche nach Bali und dann fuer 4 Wochen nach Thailand. Neuseeland kann man auch immer noch als Familienurlaub bei den richtigen Temperaturen machen… Hoert sich jetzt alles ganz simpel an, die Planung war aber sehr kompliziert. Erstens musste ich mich entscheiden und zweitens hab ich ueberlegt, von Bangkok direkt nach London zu fliegen (ist ja kuerzer und auch unheimlich guenstig). Hab dann 3 Tage lang versucht, die Fluege meines Round-the-world tickets usw. umzulegen, bin im Endeffekt aber leider gescheitert. Na ja, ich sitz ja gern im Flieger und so mache ich in Auckland dann nochmal 4 Tage Pause, sonst pack ich das nicht… Selbst meine Unterkunft fuer Bali ist geklaert, kostet mich auch nur 7 Euro die Nacht und ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich auf Tauchen in Thailand freue!!! Und das Geld fuer den Flug hole ich wieder rein indem ich mir ganz viele wahnsinnig guenstige Massanzuege schneidern lasse und damit naechstes Jahr ganz viel Geld spare. Ja, ich habe den Bezug zu Geld glaube ich ziemlich verloren und die Sonne hat mein Gehirn auch ziemlich gebraten, aber ich bin uebergluecklich…
Ich muss aber sagen, dass diese Planungsgeschichte mich auf der Tour etwas abgelenkt hat. Erstens habe ich alle Menschen um mich rum damit vollgeloert und kein Mensch ist mehr durch meine Fluege durchgestiegen und zweitens war ich in Gedanken oft woanders. Aber meine Gruppe war eh nicht so spektakulaer. Fuenf japanische Maedels, mit denen ich gar nicht geredet hab, eine kleine Deutsche und eine kleine Belgierin, zwei englische Krankenschwestern und ein relativ verrueckter Israeli, der sich jeden Abend betrinken wollte, aber immer keine Opfer gefunden hat… Es war zwar nett, hatte viel Spass mit den Maedels, aber so richtig Stimmung war da nicht (der arme Israeli… Dummerweise musste er auch noch mit mir ueber den Sinn des Lebens und Militaereinsaetze diskutieren und wieder einmal hab ich gemerkt, wie links meine politische Einstellung ist und wie sehr ich mich ueber jemanden, der Land fuer Juden fordert, weil es ihnen schliesslich vor 5000 Jahren gehoert hat, aufregen kann).
Australien ist natuerlich auch im Suedwesten landschaftlich spektakulaer. Am ersten Tag waren wir im Cape Range Nationalpark, wo wir erstmal auf nen Berg geklettert sind (in Australien gibt es nicht so viele Berge, also muss man die wenigen die da sind auf jeden Fall erklettern) und uns dann verschiedene Straende angeguckt haben. Zum Schwimmen war es ja dummerweise zu kalt (fand ich jedenfalls, Englaender haben ein etwas anderes Temperaturempfinden…), ausserdem lag an der einen Bucht ein vor 3 Wochen gestrandeter Wal rum.
Die Haie haben ihn schon ziemlich angeknabbert, aber wir haben keine gesehen und das Vieh hat gestunken… Bah. Aber wenigstens duerfen Wale hier stranden, ohne dass so ein Trara darum gemacht wird wie bei dem Vieh in London…

Die anderen Tage sind wir immer wieder an spektakulaeren Buchten vorbeigekommen, sind auf allen moeglichen Felsen rumgeklettert und durch alle moeglichen Waelder gewandert. Mir hat der Treetop Walk gut gefallen (76m hoch, sowas find ich toll) und der Bicentennial Tree, ein Baum, auf den man klettern kann. Auch so 70 Meter hoch und nur kleine Metallstiegen… Das war etwas abenteuerlich, ich stell mal ein paar Fotos ein..


Und 70 Meter sind verdammt hoch! Ich hatte Spass und bin lustig auf den Sicherheitsplattformen zwischendurch rumgehuepft, um den anderen Angst zu machen… Zwischendurch waren wir auch Winetasting, beim laengsten Jetty (Steg) der Welt, wo ich mich gefragt habe, warum der so lang ist, wenn gar keine Boote daran anlegen und haben abends richtig tolle Barbecues gehabt. Unser Tourguide war naemlich eine kleine Britin, die schon ueberall auf der Welt Wandertouren geleitet hat und der weibliche Touch ist besonders beim Essen echt vorteilhaft…
Na ja, und jetzt bin ich seit 2 Tagen wieder in Perth und versuche mich zu organisieren und zwischendurch noch mit Stefan und anderen Menschen, die ich hier kennengelernt habe, Einen trinken zu gehen… Heute Abend wird sich hoffentlich ein Investmentbanker namens Christoph (ich hab den Namen uebrigens nicht vergessen!!!) meiner annehmen, ich werde naemlich Morgen um 5.15 Uhr zum Flughafen fahren und will noch bisschen meinen letzten Abend feiern, der gar nicht mein letzter ist, weil ich hier gezwungenermassen doch nochmal vorbeifliegen muss… Bali ich komme!

P.S.: Das Leben ist wirklich wirklich wundervoll, besonders wenn es im ganzen naechsten Jahr keinen Tag gibt, auf den man sich nicht freut….

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