Montag, Juni 12, 2006

 

Abschied

Morgen fliege ich! Und ich werde langsam so richtig nervoes. Die meisten Menschen haben ja ein lachendes und ein weinendes Auge, wenn sie wieder nach Hause fliegen muessen, aber ich habe nur 2 lachende. Das liegt einerseits daran, dass meine Reise ja nur unterbrochen ist und nicht zu Ende und zweitens ganz eindeutig am Wetter. 30 Grad habt ihr, hab ich gehoert... Nun ja, wir hatten gestern Stromausfall (zum ersten Mal in 10 Jahren in Auckland), so dass man den ganzen Tag nicht heiss duschen konnte und nen Sturm bei so 5 Grad. Immerhin hier keinen Schneesturm wie im Sueden... Also konnte man gestern auch nix machen ausser lesen und rumhaengen. Vorgestern war ich mit einem deutschen Maedel unterwegs, auf dem Skytower und bisschen shoppen und sie beruhigen, weil sie gestern nach Hause geflogen ist und ganz nervoes war. Heute habe ich auch noch ne Tour durch Auckland gemacht und war in der Kunstgallerie, Morgen ist noch das Museum angesagt, damit ich die Zeit bis zum Flug rumkriege. Ich muss auf jeden Fall nach Neuseeland zurueckkommen, das ist mal klar, aber definitiv im Sommer! Stelle auch keine Fotos mehr ein, weil das im Regen alles eh doof aussieht.
Dann gibt es natuerlich noch nen dritten Grund fuer meine beiden lachenden Augen und ausserdem auch fuer ganz viele Schmetterlinge im Bauch und schreckliche Nervositaet: nach 3 Monaten sehe ich Ryan wieder... Mittlerweile telefonieren wir beide jeden Tag und koennen es nicht mehr abwarten. Ich bin mal wirklich gespannt wie das so klappt. Und ich freue mich natuerlich auch schon auf zu Hause und darauf euch alle wiederzusehen, auch wenn es nur so kurz ist. So, ich werde mal meinen Mist packen (ich hab keine Ahnung wie ich es immer schaffe innerhalb von 2 Tagen meinen gesamten Rucksack auseinanderzunehmen...) und ein paar Bierchen zum Einschlafen trinken! Lege den Blog dann mal auf Eis, die Sachen aus London werde ich lieber privat erzaehlen.. In Suedamerika geht es aber weiter, bzw. es wird eine neue Seite geben, mal sehen! Wuensche allen treuen Lesern alles Liebe und bis bald!

Freitag, Juni 09, 2006

 

Out of Asia oder das Leben im Flugzeug

Mein letzter Tag in Bangkok war ein Organisationstag. Noch ein bisschen shoppen, meine Anzuege von meinem Lieblingsschneider abholen, professionelle Zahnreinigung, Pedikuere, Manikuere, Wimpern faerben, Gesichtsreinigung, das ganze Programm halt. Abends hab ich ca. 1 Stunde zum Packen gebraucht, schliesslich musste ein grosses Paket nach Hause geschickt werden und ich musste sortieren und wurde dabei lustig von einem englischen Mathematiker verarscht. 25kg Paket (Mirjas und meine Sachen, dass jetzt gerade beim Zoll festhaengt, weil die nicht glauben wollen, dass man so viele Sachen braucht...) und natuerlich habe ich meine gute Northface Regenjacke mit weggeschickt, weil ich nicht darueber nachgedacht habe, dass ich ja auch noch nach Neuseeland fahre und es da sehr kalt ist. Brr....
Mein letzter Taxifahrer hatte keine Ahnung, wo ich hinwollte, so dass das mit meinem Flug noch echt eng geworden ist. Abends war ich dann in Jakarta in meinem total teuren Airport Hotel und hab mich soo gefreut von einem Portier vom Gate abgeholt zu werden, in einem mit Sicherheit Kakerlakenfreien Zimmer zu schlafen, Filme zu gucken, lange zu duschen und meine ueberall pellende Haut mit 3 verschiedenen Cremes zu bearbeiten... Sehr entspannender Abend. Am naechsten Tag hing ich sage und schreibe 7 Stunden am Flughafen, aber ich hatte keinen Bock auf Jakarta City. Hab versucht eine Franzoesin zu troesten, die wegen Visaproblemen da fest sass und wegen Familienkram dringend nach Hause musste und hab eins meiner Buecher fertig gelesen. Sehr ereignisloser Tag. Dann bin ich weiter nach Perth geflogen. Ein tolles Gefuehl, wieder in der westlichen Welt zu landen: Klos, auf denen es Klopapier statt Eimer gibt, Taxifahrer, mit denen man eine gemeinsame Sprache spricht und die wissen, wohin man will, Preise, die fix und nicht verhandelbar sind... Ja ja, ploetzlich weiss man die kleinen Dinge zu schaetzen. Andererseits trage ich das erste Mal seit ca. 5 Wochen geschlossene Schuhe und hab lauter Blasen, ich hab das erste Mal auf meiner gesamten Reise einen Foehn benutzt und mir ist kalt. Und das nicht von eiskalten Duschen oder so. In Perth war es so 11 Grad als ich ankam, am naechsten Tag war aber ganz tolles Wetter. Musste wieder mal umpacken, hatte ja noch viel Kram in Perth und hab noch ne Weile mit meinem Cousin geschnackt (und ihm ne Billabong-Shorts geschenkt, damit er sein Surferimage aufbessern kann :-), sorry Stefan, die Vorstellung ist einfach lustig...) und war dann noch kurz im King's Park.. Perth ist schon eine sehr schoene Stadt, muss man wirklich sagen.
Dann hatte ich einen sehr lustigen Flug nach Sydney. Erst habe ich einen Deutschen kennengelernt, der wegen eines Trauerfalls nach Hause muss, dann hat mir ein mittelalter betrunkenen Prototypaustralier mein Tagebuch geklaut und war voellig ueberwaeltigt davon, wie jemand so klein schreiben kann und wollte mich davon ueberzeugen, ein Buch zu schreiben (und mein Tagebuch ist wirklich nicht literarisch hochwertig, sondern mehr eine einzige Selbstananlyse). Wir haben uns dann lange ueber sein Verhaeltnis zu den Deutschen unterhalten, seine Mutter war naemlich im KZ und ich hab dann das Verhaeltnis von Australiern und Aborigines ins Spiel gebracht. Damit kommen Australier ja schlecht klar. Aber dann hat sich jemand anders eingemischt, ein Maori, der in Sydney wohnt und als "Bohemian" lebt. Er hat mir viel erzaehlt, er hat z.B. 1978 eine Plakette aus einem Museum geklaut, die an ein Massaker an seinem Stamm erinnert und hat vor Gericht Recht bekommen. Jetzt ist er gerade dabei, die Filmrechte zu verkaufen. Klingt jetzt so aus dem Zusammenhang gerissen etwas komisch, aber er hat mir jede Menge Materialien und Unterlagen gezeigt, die echt sehr interessant waren.
Am naechsten Tag musste ich mich dann von Sydney verabschieden. Das Wetter war schlecht, es hat eigentlich den ganzen Tag geregnet, aber ich bin nochmal zur Oper gelaufen und hatte Traenchen in den Augen, obwohl sie eigentlich braun, gelb und etwas heruntergekommen aussah. Sehr traurig, dass ich jetzt soo lange nicht mehr zurueckkommen werde. Sydney fuehlt sich halt fuer mich ein wenig wie zu Hause an. Tja, und am fruehen Nachmittag ging es wieder an den Flughafen und weiter nach Auckland. Der Flug war sehr entspannend, weil ich jede Menge australischen Sauvignon Blanc getrunken habe und ich hatte seit ca. 6 Wochen keinen Schluck Wein mehr getrunken... Als ich ankam, wollte ich auf jeden Fall das Deutschland-Costa Rica Spiel gucken, auch wenn das hier um 4 Uhr morgens uebertragen wurde. Mein Hostel ist ganz klein und familiaer, echt nett. Ich bin jetzt hier in Auckland ja in so einer Wartehaltung, da ist es Klasse, wenn man viele nette Leute um sich rum hat. Hab einen deutschen Maschinenbauer aufgegabelt, der hatte auch nen Mietauto und wir sind um 1 Uhr in ne Kneipe gefahren. Ich hatte ALLE meine warmen Sachen an und hab trotzdem noch fast den ganzen Abend gefroren und waehrend des Spiels sind mir ein paar Mal die Augen zugefallen. Trotzdem bin ich ja stolz auf mich, dass ich wenigstens soviel Patriotismus aufbringen konnte... Aber ich muss sagen, dass es mir auch sehr sehr peinlich war, Deutsche zu sein. Habt ihr in der Eroeffnungszeremonie die Bayern mit den Trommeln gesehen? Und dann Seeed? Und dann nur noch sehr komische Sachen? Wer war denn fuer den Schwachsinn verantwortlich? Hab Ryan angedroht, dass er mich bald heiraten muss, damit ich die deutsche Nationalitaet ablegen kann :-) Koennen wir unser Image nicht wenigstens ein bisschen aufpeppen? Wir sind echt die langweiligste Nation der Welt, das steht fest... Und ich mach mir ja wirklich Sorgen um unsere Defensive... So wird das wohl nix... Na ja, ich war dann um 7 Uhr heute Morgen im Bett und habe meinen ersten Tag in Auckland mehr oder weniger verpennt. Aber es ist ja auch so kalt! Werde mir jetzt mal Dinner besorgen und mich dann im Fernsehraum auf das Sofa kuscheln und evtl. nachher mit den Englaendern fuer ihr Spiel losziehen...

Sonntag, Juni 04, 2006

 

Aus der Inseltraum

Nach einem wirklich sehr sehr lustigen vorletzten Abend in Koh Phan-Ngan, den Mirja und ich mit einem Brasilianer (mit dem hat sie aber viel mehr geredet :-)) und 3 Hollaendern um die 30 verbracht haben und uns von denen aushalten lassen haben, ging der letzte Tag wie im Flug am Pool vorbei, weil wir beide mit unserem Kater zu kaempfen hatten. Dann bin ich um 6 Uhr morgens nach Koh Phi Phi aufgebrochen, der Rest unseres Aufenthalts war also eher unspektakulaer. Aber es war auf jeden Fall Klasse, dass ich Mirja getroffen habe, weil wir beide maennertechnisch in der gleichen Situation waren und uns regelmaessig gegenseitig ausheulen konnten. War echt gut.
Koh Phi Phi war mir auch von Anfang an sympathisch. Da hat der Tsunami ja ordentlich zugeschlagen, von den ca. 8000 Leuten auf der Insel waren ca. 2000 tot. Koh Phi Phi ist naemlich eine langgezogene Insel mit Bergen an beiden Enden und an der flachen schmalen Stelle dazwischen ist der Hafen und die meisten Hotels und sowas. Dann gibt es noch irgendwelche Korallenriffe drum herum, die die Welle so reflektiert haben, dass sie genau darueber gerollt ist. Aber davon sieht man jetzt eigentlich nichts mehr, ausser dass noch ueberall gebaut wird (das waere sonst aber wohl auch so gewesen) und einige Palmen kopflos sind. Angeblich ist Koh Phi Phi auch wieder genauso chaotisch aufgebaut worden wir vorher, weil die Regierung die Gesetzeslage lange unklar gelassen hat und den Menschen ihre Grundstuecke abkaufen wollte, also haben alle im Endeffekt irgendwie gebaut, genauso chaotisch wie vorher. Aber es gibt keine Autos auf der Insel und eigentlich nur Touristen, aber auch fast keine grossen Resorts, sondern hauptsaechlich Backpacker. Ich nach meiner komischen Reise (komisch, weil ich zwischendurch die Vermutung hatte, dass die Reiseagentur mich ueber's Ohr gehauen hat und ich in Krabi haette bleiben mueesen. Da sass ich mit 4 dicken ungepflegten unhoeflichen Thailaendern in so nem Buero und die haben in Thai ueber mich gelaestert und wollten mich dazu bringen fuer viel Geld nen Taxi zum Pier zu nehmen. Zum Glueck wurde ich dann doch irgendwann abgeholt...) zu den Bungalows, die mir ne Tauchlehrerin auf Koh Phan-Ngan empfohlen hatte. Basic aber ok. Wieder los, superleckeres Sushibuffet gegessen und ne Australierin kennengelernt, mit ihr dann nen Tauchkurs gebucht (ich Advanced und sie den normalen) und dann wollte ich kurz nach Hause und dann spaeter mit ihr weggehen. Und da verwandelte sich mein Abend in einen Alptraum. KAKERLAKEN. Erst nur eine im Badezimmer. Die Viecher sind echt schnell, also ist es mir nicht gelungen, da nen Eimer drueber zu schmeissen und schwupps sass sie an der Wand ueber'm Bett. Na wunderbar. Ich hab dann so ein Mueckenspray gefunden und die und einen Bruder eingesprueht und unter Gefaessen gefangen. Dann hab ich auch alle Loecher eingesprueht. Und dann ist mir eine aus meinem Rucksack eine Kakerlake ueber den Arm gelaufen und da war der Spass vorbei und ich bin zum kreischenden Maedchen mutiert. BAAH. Sooo eklig. Ich hab sie zwar wagemutig gefangen, wollte aber die Australierin finden und um Asyl bitten.
Also, ich auf zur Strandparty. Total voll, alle Menschen betrunken und generell halbnackt, keine Australierin. Irgendwann hab ich ein paar Irinnen angequatscht und mit denen eigentlich viel Spass gehabt. Problem war nur, dass ich nix getrunken habe, weil ich ja um 8 Uhr am naechsten Tag tauchen gehen wollte. Und dann waren die Irinnen seeehr betrunken. Sie hatten mir zwar Asyl angeboten in ihrem Hotelzimmer, aber mir wurde viel zu spaet klar, dass ich sie erstens nicht nach Hause kriegen wuerde und sie zweitens so ziemlich jeden Kerl dort angebaggert haben und alle drei zwischendurch am Strand verschwunden sind. Es war wirklich widerlich. Aber Kakerlaken sind noch ekliger... Ich war traumatisiert. Irgendwann waren wohl auch alle normalen Leute nach Hause gegangen und ich hab mich gefuehlt wie auf einem Basar. Die Highlights waren ein Amerikaner mit Superfigur, der aber dummerweise den Namen seines Rugbyteams auf den Ruecken taetowiert hatte und in Suedamerika nur mit Rio was anfangen konnte und ein 34jaehriger Londoner Finanzberater, an den ich mich gehalten habe, weil er nuechtern war und sich bereitwillig mit mir ueber die Probleme von Langzeitbeziehungen unterhalten hat (und speziell ueber meine Beziehung) und mich dann doch dreist fragen musste, ob er mich nicht kuessen koennte. Grrr... Ich war ziemlich boese. Im Endeffekt haette ich das Kakerlakenproblem so zwar umgehen koennen, aber das war auch keine Option. Wirklich schlimm.
Na ja, im Endeffekt war ich dann um 6 Uhr morgens mit meinem Irinnen im Hotelzimmer und das war das schlimmste Hotelzimmer, das ich je gesehen habe. Die haben echt einfach den Inhalt ihrer Rucksaecke quer ueber das gesamte Zimmer verteilt. Ich hab dann eine Stunde auf einem halben Bett geschlafen (die andere Haelfte war mit Muell voll) und bin dann um 7 Uhr in das naechstbeste Hotel, das teuer aussah und habe mir dort ein Zimmer genommen, das ca. 5 mal so teuer war, wie mein Normalpreis. War mir dann auch alles egal. Dann schnell meine Sachen holen. In meinem Badezimmer lagen noch 2 tote Kakerlaken und dann kamen noch 2 aus meinem Rucksack, die ich zwar getoetet habe aber der Ekelfaktor und der Zeitaufwand haben dafuer gesorgt, dass ich mein Tauchen abgesagt habe und erstmal 2 Stunden in meinem Luxusbett Fernseh geguckt habe (haben hier nen tollen Moviechannel), weil ich total fertig war und total aufgewuehlt, mit schlafen war nix zu machen. Tag dann mehr oder weniger vergammelt, am Strand war ich noch. Und abends dann auf meinem Nightdive. Wir waren nur zu viert, mein deutscher Tauchlehrer Tobi, der mal Forstwirtschaft studiert hat und dann irgendwann keinen Bock mehr hatte und seit 2,5 Jahren in Thailand lebt. Tsunami hat er ueberstanden, weil er frei hatte und sein Bungalow auf nem Huegel lag... Ausserdem ein Israeli und ein Englaender. War schon spannend mit Taschenlampen zu Tauchen, ist sehr friedlich und das Plankton fluorisziert wenn man drin rumwedelt... Aber von der Tauchgegend kriegt man noch nicht soviel mit. Erst am naechsten Tag wurde das richtig cool. Ich war die Einzige, die nen Kurs gemacht hat, also bin ich mit Tobi alleine los. Erst einen tiefen Tauchgang bis auf 30 Meter, um zu testen wie die Stickstoffnarkose (heisst das wohl so auf Deutsch?) auf einen wirkt. Musste bisschen was rechnen und so und hab gemerkt, dass ich mich ueberhaupt nicht konzentrieren konnte und das dann sehr lustig fand...
Habe doppelt so lange fuer die Kopfrechenaufgabe gebraucht wie oben (zur Verteidigung meiner Mathematikerehre: beides hab ich aber richtig gerechnet...). Danach sind wir da noch so rumgeschwommen und zu zweit ist das sowieso schonmal entspannter als in ner Gruppe und es war absolut fantastisch. In Thailand gibt es halt schon nochmal andere Fische als in Australien und soo viele... Korallengarten und im Schnitt so 10 Fische pro Kubikmeter wuerde ich sagen. Am zweiten Tag habe ich mich im Fotografieren versucht, aber natuerlich ist das gar nicht so einfach, weil man ja selbst immer wegtreibt, die Fische von unten fotografieren will wegen des Lichts und die sich ja dummerweise auch bewegen... Und mit 4 Leuten, die immer weiterschwimmen wird das relativ anstrengend. Zum Glueck habe ich mittlerweile kein Problem mit dauerndem Auf- und Abtauchen mehr, meine Ohren equalizen sich mittlerweile durch Schlucken und ich kann meine Atmung so regulieren, dass ich aufsteige oder absinke.
Beim zweiten Tauchgang musste ich bisschen mit Kompass navigieren, hat auch gut geklappt. Die Fotos sind alle an meinem letzten Tag entstanden. Da waren wir zunaechst beim Wrack einer Faehre, die 1997 als Versicherungsbetrug gesunken ist und dann beim sogenannten Shark Point. Auch wahnsinnig schoen, ich war wirklich total begeistert. Mit meinem Luftverbrauch komme ich auch an Tobi dran (bin ja auch nur klein), so dass die anderen beiden Kerle dann irgendwann aufgetaucht sind und ich mit ihm noch ein paar Buoyancy (Auftrieb) Uebungen machen musste. So ausgleichen, dass man bewegungslos im Wasser schwebt, dann hat er mir ein Gewicht gegeben und ich musste das mit Atmung und Luft in Weste ausgleichen, dann musste ich mich ueber Kopf drehen und auch schweben. Das ging nur ne Minute oder so, weil ich immer umgefallen bin (der Schwerpunkt liegt da einfach falsch :-)), aber es war ein sehr lustiges Gefuehl. Zum Tauchen komme ich garantiert nochmal her, die besten Punkte hab ich naemlich gar nicht gesehen, die sind weit draussen und werden nur in der Hauptsaison angefahren. Aber meine ersten Leopardenhaie, schwarzen Nemos und jede Menge anderes Getier...
Kurze Beschreibung der Fotos: 1. Fischschwaerme zur Begruessung am Wrack. 2. "Schwarze Nemos", Clark's Anaemonefish, mit denen man spielen kann. 3. Ein Titan Triggerfish, ziemlich gross. 4. Ein kleiner Yellow-spotted boxfisch, sehr viereckig. 5. Ein Porcupine Pufferfish, so einer der sich rund aufpustet, wenn man ihn aergert. Darf man aber nicht, nach ca. 3 Malen stirbt er an Ueberanstrengung. 6. Eine Seeschlange. 7. Ein Schwarm von dunklen Butterfly fish. 8. Ein Tomato Anaemonefish. 9. Ein Leopardenhai, aber nur ein kleiner (kleiner als ich). Die am Tag davor waren groesser, aber da hatte ich natuerlich keine Kamera. Fuer das Foto schwebte ich ca. 10 cm ueber dem Boden ganz nah bei ihm... 10. Einer dessen Namen ich nicht weiss, aber der meine Kamera attackieren wollte. Bisschen klein dafuer... 11. Ein gelber Butterflyfish. 12. Nemo, der Clown Anaemonefish. 13. Nemos Freund, ein Moorish Idol. 14. Tja, wo ist der Fisch? Ein im Wrack perfekt getarnter giftiger Skorpionfish. Tipp: im unteren Teil links gucken! 15. Ein ebenfalls giftiger Lionfish. Die hingen da alle am Wrack so rum, hab noch nie so viele auf einem Haufen gesehen... Und damit soll es auch genug von meinen Begeisterungsstuermen sein...

Tja und nach dem Tauchen direkt auf die Faehre, ins Taxi, in den Nachtbus nach Bangkok und seit heute Morgen um 6 Uhr bin ich jetzt also wieder hier und habe Hardcore Sightseeing gemacht. Endlich der beruehmte Koenigspalast, die beiden wichtigsten Tempel hier und das Nationalmuseum. Ja ja, wenn schon, denn schon. Der Palast war echt krass, ich habe wirklich noch nie so viele Touristen auf einem Haufen gesehen, da wurde die japanischen Reisegruppen echt nur so durch die Gaenge geschleust und es ist wirklich heiss in Bangkok. Normalerweise sieht man hier ja wenigstens die Sonne nicht (und wenn nur wegen Smog), aber heute war es echt unertraeglich. In der Tempelanlage, die zum Palast gehoert, dann noch ganz viele Buddhisten dazwischen, die ihre Opfergaben loswerden wollten. Relativ stressig. Die meisten Gebaeude wurde uebrigens erst in den letzten 200 Jahren gebaut. Im Nationalmuseum ist mir aufgefallen, dass von der Zeit davor echt wenig existiert. Die alte Hauptstadt Ayuthaya wurde von den Burmesen zerstoert, Bangkok ist erst 200 Jahre alt und viel wurde wohl aus Holz gefertigt und dem kann man beim Klima hier ja beim Verfaulen zugucken. Von dem Museum war ich echt enttaeuscht, vor allem weil es da keine Klimaanlage gibt und der Bau sehr baufaellig aussieht. Und da haben die dann irgendwelche ach so wertvollen Artefakte??? Mag subjektiv sein, aber die kulturellen Errungenschaften kommen mir sehr repetitiv vor. Beispiel: geschnitzte Elfenbeinzaehne. Wunderschoen, aber voller Buddhastatuen, etwas langweilig auf die Dauer. Wenn ich das mit denen im Gruenen Gewoelbe in Dresden vergleiche, da waren die Motive schon abwechslungsreicher (auch griechische Mythologie und sowas...). Aehnlich ist das mit der Architektur. Fuer mich sehen die Palastteile und Tempel sich doch sehr aehnlich... Stil bleibt immer gleich. Ich wuerde sagen Kirchen sind abwechslungsreicher, aber wurden natuerlich auch ueber mehr Zeit gebaut... Europa hat echt Glueck, dass unsere Geschichte so lang ist, jedenfalls was Kunstwerke angeht.
Mittlerweile bin ich total muede. Morgen ist Organisationstag (Anzuege, Uhr abholen, Zahnarzt, Paket losschicken und sowas) und noch bisschen einkaufen und am Dienstag fliege ich dann auch schon nach Jakarta. Und dann bin ich halt erstmal ne gute Woche quasi unterwegs (mit 5 Tagen Pause in Auckland). Von da melde ich mich dann sicher nochmal, da wird mir bestimmt langweilig. Sorry allen Leuten deren emails ich grad nicht beantworte, verschiebe das gerade auf London wenn Internet wieder umsonst ist... Und ich fuehle mich uebrigens schon wieder reif fuer die Insel. Ich wuerde da sicher nicht fuer immer leben wollen mit dieser Urlaubsstimmung, aber ich versteh die Leute gut, die da haengen bleiben... Da gibt es irgendwie keine richtigen Probleme, die Sonne scheint immer und alle Leute sind in Urlaubslaune. Das Leben koennte schlimmer sein. Ich fahr bestimmt bald zurueck dahin...

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