Samstag, Mai 13, 2006

 

Fazit Bali

Tauchen war natuerlich Klasse... Nur ich mit meinem indonesischen Divemaster, der mir als allererstes mal das Handzeichen fuer "fucking big shark" erklaert hat und das dann auch am Ende angewandt hat (dabei war der Hai nicht groesser als ich), so dass ich total lachen musste, jede Menge Salzwasser geschluckt habe und sowieso fast ertrunken waere. Das waer doch mal ne Schlagzeile: "lachend ertrunken". Na ja, war aber Klasse, weil war ja mein erstes Mal Wracktauchen. Die Korallen sehen da irgendwie schon noch anders aus als in Australien und vor allem die ganz winzigen Fische fand ich faszinierend. Und die Nachtschnecken mit ihren filigranen Fuehlern, die coolste, die ich gesehen habe, war schwarz mit neongruenen Punkten. Es ist echt offensichtlich, der liebe Gott mochte es erstens bunt und zweitens hatte er ein ziemlich gutes Mikroskop. Ich hab auch alle Fische aus Nemo getroffen und die kleinen Nemos sitzen wirklich in Anemonen! Und der Draufgaengerfisch im Aquarium des Zahnarztes hat in Wirklichkeit auch genau denselben Gesichtsausdruck! Na ja, ok, das glaubt mir bestimmt eh keiner... Ich war auf jeden Fall schwer beeindruckt und es war superentspannt, da wir ja nur zu zweit unterwegs waren und ich daher ueberall hinschwimmen durfte, wo ich wollte... Hab auch das Kompliment gekriegt, dass ich sehr gut tauche uebrigens und ich denke, damit gehoert Tauchen dann in den Kreis der sehr erlesenen Sportarten, die ich ungewoehnlicherweise gut kann... :-)
Abends war ich natuerlich voellig fertig mit den Nerven und war noch brav im Hotelpool schwimmen... Ich glaube uebrigens, dass ich in Asien abnehme (mag auch mit dem Durchfall zu tun haben, der in regelmaessigen Abstaenden wiederkommt), daher lohnt sich der Flug dann auf jeden Fall. Am Mittwoch bin ich mit Oliver, dem einen von den beiden Deutschen von meinem letzten Tagesausflug, nochmal auf einen Trip gegangen. Haben uns coole Wasserfaelle angeguckt, den schwarzen Vulkanstrand und heisse Quellen. Super, aber muss zugeben, dass ich dabei nur gedacht habe, was fuer ein Bakterienherd diese Pools sind...
Einige Einheimische benutzen die Quellen halt auch zum Waschen und sowas.... Und Volker, der in Jakarta arbeitet, hat immer irgendwelche Krankheitshorrorgeschichten erzaehlt, von Leberparasiten, die man erst 10 Jahre spaeter feststellt, Dengue-Fieber, gegen das man sich nicht impfen lassen kann, das aber zum Glueck nur die Muecken uebertragen, die einen morgens stechen und natuerlich von jeder Menge Darmwuermern. Oliver hat mir noch seine Erlebnisse in einem Krankenhaus in Jakarta erzaehlt. Die Klos in Indonesien waren sowieso schon die ekligsten, die ich in meinem Leben gesehen hab, aber in einem Krankenhaus??? Das Problem ist, dass man hier kein Klopapier, sondern Wasser benutzt. Also haengt neben dem Klo eine Art Duschbrause. Jaa, aber natuerlich treffen die meisten Menschen nicht nur ihren Hintern, sondern in den extremsten Faellen sind richtige Scheissespritzer ueberall. Und Wasser steht auf dem Boden, ueber dessen Inhalte man echt nicht nachdenken darf. Und die Kanalisation ist nicht fuer Klopapier gemacht, also die Menschen, die Papier benutzen, schmeissen es in einen Muelleimer... Ok, mehr Details erspare ich dem angetanen Leser. Aber da noch lieber Plumsklos in Nationalparks oder Stehklos...
Wie dem auch sei, auf jeden Fall konnte ich in den heissen Quellen nicht so richtig Spass haben. Das beste am Trip war, dass ich mich mit Oliver echt gut unterhalten habe und mal wieder Problem-Loese-Psycho-Gespraeche fuehren konnte. Der war naemlich etwas negativ gegenueber dem Leben und besonders den Frauen eingestellt und ich strotze ja vor positiver Energie.
Donnerstag wollte ich eigentlich noch bisschen die Suedinsel erkunden, war dann aber sooo faul, hab lieber noch bisschen am Pool gelegen und meinen Teint perfektioniert. Wurde auch mal wieder Zeit fuer ein wenig Lethargie... Immmerhin hab ich mich abends aufgerafft, am Strand joggen zu gehen (trotz 1000 Surfern und nervigen Indonesiern) und hab die Deutsche wiedergetroffen, mit der ich schon mal unterwegs war. Also ist sie im Endeffekt mit mir und den anderen beiden weggegangen. Diesmal war der Brasilianer von vorher immer noch aktuell und ich durfte Zeuge einer gaaanz komplizierten Geschichte werden, die euch mal lieber erspare. Ansonsten hat sich mein Image der Clubs bestaetigt und ich hab den Abend ausser mit Tanzen und Trinken damit verbracht, potentielle Sextouristen boese anzugucken...
Freitag war mein letzter Tag in Bali und auch der war total faul. Sass im Wesentlichen viel mit Oliver an der Poolbar und hab geschnackt. Abends nochmal in meinem Lieblingsrestaurant, mir Bluemchen auf meine Fussnaegel malen lassen und solche Luxusdinge... Relativ spaet bin ich dann in Jakarta angekommen, hatte da 7 Stunden Aufenthalt. Mein Hotel war vom Flughafen einmal durch so eine Slumgegend und dann mehr oder weniger mittendrin, so dass ich schon ein etwas mulmiges Gefuehl hatte. Vor allem die Kanaele voller Muell, wo die Leute auch waschen, Geschirr spuelen und baden sind echt abstossend... Mein Zimmer war dann auch nicht schoen, hab versucht moeglichst wenig anzufassen, es gab kein fliessend Wasser und eins von den Ekelklos. Gut, dass ich nur 5 Stunden schlafen konnte, bin eh dauernd aufgewacht.
Tja, was halte ich nun von Bali? Der Balinese an sich faehrt meistens Roller und transportiert wirklich alles damit, ob nun eine 5koepfige Familie, Moebel oder jede Menge Huehner. Die meisten Balinesen sind Hindus, haben ihren Familientempel im Garten und geben den Goettern jeden Morgen Opfergaben, die ueberall vor den Haeusern liegen, so kleine Koerbchen aus Palmblaettern mit Blueten, Reis und anderen Esssachen (die natuerlich ziemlich viele Ameisen anlocken...). Obwohl alle Auto fahren wie die Henker und sich nicht anschnallen, sind sie natuerlich voellig sicher, wenn sie Opfergaben ans Auto klemmen. In Volkers Mietwagen wurde ne Flasche Wasser, ein Ei und ein paar andere Sachen am Motor festgebunden... Meine Tauchmenschen haben auch noch kurz am Tempel angehalten auf dem Weg... Zu religioesen Anlaessen und im Tempel traegt auch der maennliche Balinese Wickelroecke. Die meisten Dinge werden noch auf dem Kopf transportiert. Wie alle Asiaten essen auch Balinesen 3mal am Tag Reis und der durchschnittliche Balinese ist entweder Reisbauer oder arbeitet im Tourismus. Tja, und da meistens als ziemlich nerviger und agressiver Verkaeufer, der versucht jeden Touristen ueber's Ohr zu hauen. Das ist nicht nur in Kuta so, sondern ueberall, wo Touristen auftauchen. Auch in voellig ruhigen Restaurants am Strand wird man nach 5 Minuten von Verkaeufen belagert, so lange dauert das, bis sich die Ankunft von Touristen rumgesprochen hat. Es tut einem ja leid, dass der Tourismus um so 85% oder so nachgelassen hat, aber die meisten Menschen scheinen nicht verzweifelt sondern eher dreist. Ich bin z.B. mit meinen Sonnenbrillenverkaeufern echt boese geworden, weil die naemlich alle zusammengehoerten und mich kollektiv verarschen wollten.
Tja, und das nimmt dem Urlaub echt ein ganz schoenes Stueck an Qualitaet finde ich. Man redet halt auch kaum mit Balinesen, weil die einem ja eh was verkaufen wollen. Ausserdem waren die Straende echt enttaeuschend, zuviel Vulkanerde darunter gemischt und immer noch zu voll... Bin halt verwoehnt. Nee, einer der wenigen Orte, wo ich persoenlich nicht unbedingt nochmal hin muss, ich denke Thailand ist da echt angenehmer. Tja, aber dazu spaeter...

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