Sonntag, März 26, 2006

 

Die zweite Etappe Australien: Gefangen in einer Seifenoper

Nach ungefaehr 24 Stunden Reisen (Flug Durban-Johannesburg, 3 Stunden warten, Johannesburg-Sydney ca. 11 Stunden, 3 Stunden warten, Sydney-Brisbane, lockerer Sprint zum Zug mit Gepaeck, Bus Brisbane-Toowoomba 2 Stunden) kam ich ziemlich fertig und gejetlaggt in Toowoomba an. Aber immerhin hab ich im Flugzeug einen Mathematikerfilm gesehen (Proof mit Anthony Hopkins und Gwyneth Paltrow, sehr zu empfehlen, meine Mathematikerfreunde…) und auch einigermassen geschlafen, schliesslich war ich eh todmuede. Dumm war nur, dass es nach suedafrikanischer Zeit um halb vier morgens Fruehstueck gab… Egal, immerhin war es abends als ich hier ankam und ich durfte bald ins Bett, daher haelt sich der Jetlag einigermassen in Grenzen. Es war schoen, meine alte Gastfamilie wiederzusehen, auch wenn ich wieder ganz genau merke, wie weit wir uns mittlerweile auseinander entwickelt haben. Es ist hier viel passiert, was mir gar nicht gefaellt und es faellt mir nicht gerade leicht, meine Klappe zu halten. Besonders Troy (Gastbruder und Exfreund, aber das ist zum Glueck schon 10 Jahre her) ist ein absoluter Vollidiot, sass mittlerweile auch mal 3 Monate im Gefaengnis, hat 3 Soehne aber ne neue Freundin, die auch noch 2 Soehne hat (sie ist 22, der aelteste ist 5 Jahre…). Schlimm ist, dass man ihm seine Unsicherheit und Unzufriedenheit ansieht, er das aber hinter Machogehabe und Aggressionen zu verstecken sucht. Ich habe das dringende Beduerfnis, ihn zu schuetteln, zu ohrfeigen und zu sagen, sieh zu, dass du dein Leben in den Griff kriegst, aber ich denke, dann verpruegelt er mich… Gestern habe ich den Tag mit Linda, meiner Gastschwester, und ihrer Familie verbracht. Sie hat mittlerweile keinen Kontakt mehr zu den anderen, daher war es nicht so leicht, dazwischen zu stehen, aber sehr angenehm einen Tag in einer relativ normalen Patchwork-Familie zu verbringen, wo nicht jedes zweite Wort “fucking” ist… Egal, ich werde hier nicht weiter darauf eingehen, was hier alles in den letzten Jahren vorgefallen ist, auf jeden Fall reicht es locker fuer ein Drehbuch fuer eine Seifenoper. Daher ist es fuer mich gerade emotional relativ anstrengend, aber das wusste ich ja schon vorher. Gut, dass ich dismal noch nicht mal eine Woche hier bin, das reicht fuer ein Wiedersehen .

 

Ein grosses Finale fuer einen grossartigen Urlaub

Mein letzter Tag in Suedafrika fing damit an, dass ich um 6 Uhr aufstehen musste und erstmal 5 Stunden Auto fahren musste. Dabei passierte natuerlich noch das, was mir passieren musste: ich wurde fuer zu schnelles Fahren angehalten. Hier laeuft das so, dass ploetzlich ein Polizist aus dem Gebuesch springt und man ihn fast ueberfaehrt. Ich hatte 144 km/h in einer 120er Zone drauf und das nur, weil ich gerade so einen Idioten ueberholt habe, der mich die ganze Zeit geaergert hat… Ist ja auch egal, als ich keinen suedafrikanischen Fuehrerschein hatte, wollten die Herren mich mit zum Revier nehmen, damit ich meine Strafe gleich bezahlen konnte. Das ging ja auf keinen Fall, ich musste schliesslich zum Tauchen. Ich hab ihnen dann klar gemacht, dass ich auf eine Quittung wohl verzichten kann und ich sollte dann sagen, wieviel ich denn bezahlen wollte… Der Polizist wollte mir naemlich “helfen”. Also habe ich einen Polizisten bestochen und mich dabei so unwohl gefuehlt, dass ich ihn von 500 Rand nur auf 300 Rand runtergehandelt habe (ca. 45 Euro). Im Endeffekt schoen bloed, mit etwas Heulen haette ich ihn bestimmt viel weiter runtergehandelt. Na ja, das naechste Mal, wenn ich jemanden bestechen muss, bin ich vorbereitet und drueck auf die Traenendruese .
Tauchen war natuerlich Klasse, was will man von einem der 10 weltbesten Tauchplaetze auch anderes erwarten. Ich war die mit der wenigsten Erfahrung und kam mir neben einen deutschen Paearchen mit ueber 600 Tauchgaengen ganz schoen klein vor. Aber alle waren sehr nett zu mir und ich durfte zusammen mit dem schicken Tauchlehrer tauchen… Hat auch Vorteile, wenn man keine Ahnung von nix hat. Erstmal vom Strand mit so nem Riesenschlauchmotorboot ueber ziemlich Brandung rausgefahren (das ist ja was fuer mich, Wellenreiten quasi), dann auf dem schaukelnden Boot Flasche und Gewichte und alles anlagen (tauchen ist schon Stress pur) und dann die Flossen, obwohl man mit soviel Gewicht ja kaum mehr an seine Fuesse rankommt und dann alle auf einmal rueckwaerts ins Wasser abrollen… Abtauchen klappt bei mir mittlerweile ganz gut, aber ich musste unter Wasser ganz schoen rudern. Wenn man einigermassen Erfahrung hat, kann man sich ganz leicht ausbalancieren und schwebt quasi unter Wasser, aber ich musste ganz schoen arbeiten um nirgendwo gegen zu stossen. Der eine Deutsche meinte zu mir, richtig viel Spass macht es halt erst nach 50 Tauchgaengen, wenn das alles automatisch geht… Wir haben aber echt viel gesehen, vor allem riesige Hummer, Rochen, eine Meeresschildkroete die ungefaehr so gross wie ich war und ueberall jede Menge Fische. Keine Haie leider, dafuer aber nach dem Auftauchen einen Schwarm Delphine, die auch noch auf 2 Meter ans Boot rankamen. Sehr aufregend. Es gibt davon aber keine Fotos, ich glaube, es muss einiges passieren, bevor ich mich im Tauchanzug ablichten lasse….
Danach bin ich dann wieder nach Durban gefahren, weil ich von da ja auch losfliegen musste und ich meinen letzten Abend lieber in einer Stadt verbringen wollte. Diesmal habe ich mir aber ein Hostel neben einer Strasse voller Cocktailbars gesucht, weit weg von boesen Raeubern und aehnlichem. Und dann war ich nachmittags erstmal fett Eis essen und habe mich quasi mit der Stadt wieder versoehnt. Im Hostel war leider nix los, weil alle Welt auf einem riesigen Eintagesfestival war. Am Ende bin ich mit 3 anderen Leuten, die auch gestrandet waren, da noch hingefahren und fuer 20 Euro haben wir irgendwelche Karten gekriegt (die waren wahrscheinlich geklaut oder sowas…). Tja, so endete mein letzter Abend mit einem ziemlich genialen Metallica Konzert (haette ich ja auch nicht gedacht, dass ich mal Metallica live sehe…). Ich stand sogar ziemlich weit vorne, obwohl ich ja befuerchtet hatte, da von den echten Fans in Grund und Boden gehuepft zu werden… Aber Metallica Fans sind auch nicht mehr das, was sie mal waren, kaum echte Metaller, sondern Paearchen und Maedels in Flipflops… Etwas enttaeuschend… Danach wurde ich von dem anderen Maedel Julie zur Elektronikbuehne gezogen und quasi zum Tanzen zu Musik von Fatboy Slim gezwungen. Nach so ner Stunde oder so fand ich Techno/Rave Kram dann auch gar nicht mehr so schlimm… Aber war doch froh als es vorbei war und ich ins Bett durfte, soo muede…
Tja, und am naechsten Tag war mein Suedafrika-Urlaub dann auch vorbei. Haette noch fast meinen Flug verpasst, weil ich im Stau stand (Baustelle, wo mal spontan die Strasse bisschen gesperrt wurde…). War also eher stressing. Im Flugzeug habe ich mich noch mit einer 84-jaehrigen Dame im rosa Twinset ueber die Zustaende in Suedafrika unterhalten und festgestellt, dass diese Generation dort echt aussterben muss. Alle Schwarzen sind naemlich faul und die jungen Maedels bekommen jetzt Kinder statt zu arbeiten (Hintergrund: Es gibt hier ja keine Sozialhilfe, aber Kinder werden jetzt mit 175 Rand im Monat (ca. 25 Euro) unterstuetzt, wenn man also 10 Stueck hat, kann man sich ein komfortables Leben in einer Huette in den Townships leisten…). Das ist echt dasselbe Lied in jedem Land, nur auf verschiedenem Niveau. Ich hab mich ziemlich aufgeregt und musste sehr an mich halten, um hoeflich zu bleiben.
Das Fazit meines Urlaubs: es war wundervoll, das Land ist einfach nur schoen, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, wenn sie nicht gerade kriminell sind. Z.B. die Autofahrer: auf einspurigen Strassen weicht man auf den Standstreifen aus, um andere vorbeizulassen und als Dank setzt der Ueberholende kurz den Warnblinker. Auch vor Blitzern oder Kuehen auf der Strasse wird man gewarnt. Bewundernswert ist auch die Energie, die die Menschen haben: die meisten wollen etwas veraendern und spruehen vor Optimismus, eine Aufbruchsstimmung, die es bei uns so gar nicht gibt. Andererseits ist es natuerlich noch ein weiter Weg, bis sich die Sache mit der Gleichheit durchgesetzt hat, bis die Unterschiede zwischen arm und reich nicht mehr so riesig sind und die Kriminalitaet nicht mehr so hoch. Bin schon froh, dass ich jetzt in Australien endlich mal wieder nachts durch die Strassen laufen kann, ohne dass ich Angst haben muss. Und Suedafrika ist genauso wie Australien einfach am Arsch der Welt, z.B. was die internationalen Nachrichten angeht: die bestanden an einem Tag darin, dass ein englischer Busfahrer gefeuert wurde, weil er waehrend der Fahrt Videospiele gespielt hat. Tja, wenn die Welt keine anderen Probleme haette, waere das schon praktisch… Ich glaube, in Europa sind die Menschen einfach politischer. Nun ja, aber viele Nachteile macht natuerlich das Wetter wieder wett… Und ein zwei Stunden Strandspaziergang ohne Menschen zu treffen ist auch schon unuebertrefflich…Wieder ein Reiseziel, zu dem ich unbedingt zurueckkommen muss, aber das habe ich bis jetzt wohl ueber jedes Ziel gesagt. Die Welt ist einfach ziemlich gut gelungen…

Montag, März 20, 2006

 

Auf in die Wildnis!

Die Durban Story hat im Endeffekt dann doch noch ein gutes Ende genommen: ich bin abends mit einer Irin namens Stephanie (Software Entwicklerin, die auch schon auf nem C64 programmiert hat und ihren Jahresurlaub lieber alleine macht weil aufregender) losgezogen, um den St. Patrick's Day zu feiern und wir sind in einer Vorstadt von Durban im irischen Pub gelandet. Und da war dann eine ganze Strasse voll nur mit Bars und Cafes und Terassen in viktorianischen Haeusern, sehr nett. Nur auffaellig, dass eigentlich keine Schwarzen unterwegs waren... Mir war es an dem Abend recht, wieder in etwas "europaeischere" Kreise zu gelangen.
Also muss man sagen, dass Durban nicht nur ein "shithole" ist, sondern auch nette Ecken hat. Und ausserdem gibt es dort Klasse Minibusse, die sind da naemlich nicht unbedingt die letzten Schrottschesen, sondern getunt (und tragen dann Schriftzuege wie "Sexy Eyes", "Big Boy", "Contagious" (das finde ich besonders ironisch wenn man die Aidsrate beruecksichtigt...)).
Am Samstag bin ich dann mit Stephanie aus Durban abgehauen. Wir haben naemlich ein Auto auf ihren Namen gemietet (sie sass auch in Durban fest, weil der Backpackerbus da nicht immer faehrt) und sind dann in die Drakensberge gefahren. Sehr gute Idee, der nette Automensch hat uns naemlich noch geupgraded (sprich wir haben Radio und Klimaanlage) und uns einen kleinen roten Ford Kia gegeben (wegen meiner Klamotten wie er meinte...). Damit war mein Tag dann schonmal gerettet. Die Drakensberge sind wunderschoen, auch wenn wir eigentlich nicht viel gemacht haben, sondern nur rumgefahren sind. Wir wollten den Sani Pass nach Lesotho rauf (also zum Grenzuebergang), mussten aber so auf halber Strecke aufgeben, weil die Strasse nur noch fuer 4WD passierbar war. Nur Matsch und ich hatte irgendwann Angst, dass das kleine Autochen zur Seite umkippt... Dummerweise hatten wir uns auch zeitlich total verrechnet, weil alle Strassen nur noch Schotterstrassen waren und das alles ewig gedauert hat... Ausserdem muss man ja dauernd Kuehen, Ziegen und Kindern ausweichen... Unsere Wanderung mussten wir dann aber auf den naechsten Tag verschieben und da der Backpacker voll war, haben wir uns ein Bed&Breakfast geleistet. Eigene Dusche ohne Viecher, vernuenftiges Bett ohne Plastikunterlage und ein Fernseher... Der Himmel. Geschlafen wie ein Stein, nachdem wir festgestellt hatten, dass wir am Arsch der Welt waren und ab 8 Uhr nichts zu Essen mehr zu haben war...
Naechsten Morgen um 8 Uhr los zum Nationalpark, schliesslich wollten wir wandern und abends noch zu unserem naechsten Ziel fahren (ca. 500 km weiter...). Wir also auf eine 5,5 Stunden Wanderung. Nach ca. 1 Stunde bin ich erstmal im Matsch gelandet (aber zum Glueck nur mit einem Bein). Stephanie war zum Glueck nicht fitter als ich, daher war es fuer mich nicht alles ganz so stressig... Nach ca. 2 Stunden kamen wir in einer wunderschoenen Schlucht an mit Fluss dadurch. Dort haben die meisten Menschen die Wanderung aufgegeben, aber wir als junge agile Menschen... Schliesslich war sogar eine Oma mit Stock vorher unterwegs. Wir also den Fluss von Stein zu Stein huepfend ueberquert. Das musste man 3mal machen und jedes Mal wurde es schwieriger. Mit Schuhe ausziehen ging es aber und ich hab Stephanie heldenhaft hinuebergeholfen. Irgendwann kamen wir an einem Aussichtspunkt an und hatten dann leider keine Zeit mehr, mussten also zurueck. Als wir dann noch eine indische Reisegruppe getroffen haben, die fuer den Hinweg 5 Stunden gebraucht hatte, musste Mirjam angeben und cool den Fluss am Rande eines Miniwasserfalls ueberqueren.. Tja, und ist natuerlich prompt samt 2 Fotoapparaten und Handy etc. ins Wasser gefallen. Ich hab mich vielleicht geaergert... Die Fotoapparate sind wieder trocken und funktionieren beide, nur einen Film musste ich vernichten (aber nur paar Bilder, um das Fotoalbumgucken kommt ihr nicht herum), daher alles halb so wild und mein jugendlicher Leichtsinn wurde nur dadurch bestraft, dass ich 2 Stunden in nassen Hosen wandern musste und seitdem dauernd aufs Klo muss, was bei langen Autofahrten ziemlich nervt (Markus :-)). Quarterlifecrisis halt.
Nachdem wir wieder auf dem Parkplatz angekommen sind, hab ich mich auch noch in einem wirklich ekligen Klo eingesperrt (Tuer ohne Griff) und mir tat wirklich alles weh. Man wird ja nicht juenger.
Wir hatten aus unseren Fehlern gelernt und waren schon um 5 Uhr Dinner essen und dann wollten wir noch so 500km fahren. Also zuegig. Da wo 120 ist kann man schon so 150 fahren... Stephanie ist relativ gerast (hatte auch bisschen Angst) und erst haben wir uns verfahren und dann sind wir in ein Schlagloch gefahren... Danach hatten beide Felgen auf der Seite eine ziemliche Delle. Also wenigstens einen Reifen mussten wir wechseln... Sind dann in so ein komisches Nest gekommen, wo um 8 Uhr abends niemand mehr wach war... Aber an einer geschlossenen Tankstelle hingen so 5 schwarze Typen rum. Wahrscheinlich weil es nur da Licht gab... Mit etwas mulmigem Gefuehl haben wir da angehalten und sie gefragt, ob sie uns Reifenwechseln helfen... Haben sie und uns auch noch die eine Felge gerade gekloppt und von hinten nach vorne gewechselt und uns erzaehlt, wo wir schlafen koennten... Sehr nett und sie haben meine Sicht von schwarzen Jugendlichen wieder gerade gerueckt. Wollten auch kein Geld und haben ueber beide Ohren gestrahlt, als wir ihnen 150 Rand (gute 20 Euro) in die Hand gedrueckt haben... Relativ viel Geld, wenn man bedenkt, dass wir heute Morgen nur 54 Rand fuer das "Reparieren" beider Felgen bezahlt haben... Und 150 Rand entspricht wohl etwa dem Tageslohn eines Arbeiters... Verhaeltnisse in Suedafrika sind etwas seltsam, denn im Vergleich zu den Preisen sind die Loehne sehr niedrig. Preise liegen wohl 20-40% unter unseren, aber Mindestlohn ist 1500 Rand monatlich, sprich 220 Euro... "Normale" Menschen wie Reisebueromenschen etc. verdienen 4500 Rand (650 Euro).
Egal, wir sind dann zu dem Bed&Breakfast gefahren, dass sie uns empfohlen hatten und wurden von den Besitzern unter ihre Fittiche genommen: Pat und Konrad haben uns das Zimmer fuer 100 Rand statt 150 Rand gegeben, haben den Mechaniker des Ortes fuer uns angerufen, uns Kekse gebracht, uns ihre Handynummer gegeben, damit wir falls was ist nicht rausmussten, und heute Morgen hatten wir ein Bueffetfruehstueck nur fuer uns zwei... Sooo nette Leute! Ihr Kumpel Lionel hat dann wie gesagt fuer 54 Rand die Felgen gerade gekloppt (jaaa, ich weiss, das wuerde man bei uns wohl auf keinen Fall machen) und wir hoffen mal, dass die Mietwagenfirma nix merkt.
Was allerdings trotz aller Gastfreundschaft und Nettigkeit doch auffaellt, ist, dass die Rassentrennung besonders auf dem Land noch ausgezeichnet funktioniert. Mittelstaendische Besitzer sind immer Weisse, Koeche, Kellnerinnnen, Putzfrauen oder Mechanikergehilfen immer Schwarze. Bis auch die wirtschaftlichen Unausgewogenheiten aufgehoben sind wird es definitiv noch Generationen dauern. Und es faellt auch auf, dass Weisse sich oft abschotten: Pat wollte, dass wir unbedingt mit dem weissen Besitzer Lionel sprechen und war relativ misstrauisch gegenueber den schwarzen Jugendlichen, die uns am Abend zuvor geholfen hatten... Man kennt sich halt und hilft sich gegenseitig, wenn man nur 7% der Bevoelkerung ausmacht. In Durban ist auch mir aufgefallen, dass ich immer froh war, wenn ich eine weisse Person gesehen habe.. Ekelhaft, wie Vorurteile funktionieren.
Heute sind wir dann nach Autoreparatur (wo wir den schwarzen rumkommandierten Hilfsmechanikern mit nur wenig Zaehnen wieder 3 Euro Trinkgeld gegeben haben und die fast aus allen Wolken gefallen sind) weiter nach St. Lucia, eine kleine Touristenstadt am Rande einer Sumpflandschaft. Leider hab ich hier nur heute Zeit gehabt, also im wesentlichen nur Stephanie abgesetzt, da ich Morgen noch unbedingt Tauchen will. D.h. ich muss hier um 6 Uhr los... Aber bisschen mit dem Boot rumfahren und Nilpferde beobachten war dann doch noch drin... Und angeblich rennen die hier nachts durch die Strassen! Mal gucken, was noch so passiert...

P.S.: Glueckwunsch Mareki, Nachfolge-KoMa...

Freitag, März 17, 2006

 

Durban - und erste schlechte Erfahrungen

Heute ist ein doofer Tag... Aber eigentlich fing es schon gestern an. Da bin ich naemlich von Johannesburg nach Durban geflogen und habe dann am Flughafen erfahren, dass man hier ohne Kreditkarte absolut gar kein Auto mieten kann... Also musste ich meine Buchung aendern und erstmal zusehen, wie ich vom Flughafen wegkomme. Der Backpacker hatte natuerlich ein Shuttle (aber etwas teuer), doch das hat alles sehr viel Zeit gekostet. Eigentlich bin ich naemlich so um halb eins gelandet, aber bis ich im Backpacker war, war es schon drei. Tja, und dann habe ich festgestellt, dass der am Strand in einem der Vororte war, was mir gar nicht gepasst hat, schliesslich musste ich noch ein paarmal in die Stadt... Stadtdinge machen wie z.B. emails schreiben und die komische Kreditkarte von DHL abholen, die meine Eltern mir schicken und ein Auto besorgen. Und zur Polizei, um meinen Perso vermisst zu melden... Nun ja, also hab ich mir ne lustige Ausrede einfallen lassen und hab wieder das Shuttle bestellt udn bin in das Downtown-Backpacker umgezogen. Die Shuttle-Fahrerin hat mich fuer bescheuert gehalten, weil Downtown-Durban wohl keine tolle Gegend ist und neben dem Backpacker gibt es erstmal einen "Begleitservice"... Na super, also musste ich beim Dunkelwerden schon wieder im Hostel bleiben. Muss zugeben, dass mich das langsam ankotzt: auf dem Stadtplan werden erstmal Gegenden eingekreist, in die man nicht gehen sollte, weisse Maenner sprechen mich an und sagen, ich sollte nicht allein rumlaufen, schwarze Maenner sprechen mich an und wollen entweder betteln oder mich anbaggern, das bezieht sich auch auf den Tankstellenverkaeufer, den Telefonkartenmenschen und heute auch den Polizisten, der wissen wollte, warum ich bitte schoen nicht mit meinem Freund reise und was fuer ein Problem ich hab. Mich nervt total, dass man eigentlich niemandem in die Augen gucken kann, da man sonst angelabert wird und mich nervt, dass ich gar nicht das machen darf, was ich will...
Der Tag gestern war dann echt fuer den Arsch, nur rumgefahren und dann noch kurz shoppen gewesen, aber um 5 Uhr macht hier alles zu. Im Hostel war es dann ganz nett, hab mich mit einem New Yorker Surfer unterhalten, der schon seit 2 Jahren rumreist und mit einem franzoesischen Paearchen, dass rumreisen mit irgendeinem Oekoprojekt verbindet und auch schon seit einem Jahr unterwegs ist. Aber trotzdem kam irgendwie die Langeweile durch und ich hab wieder angefangen, Tagebuch zu schreiben, was bei einer 3 Wochen Luecke ganz schoen anstrengend ist.
Heute wollte ich dann von DHL meine Kreditkarte abholen. Aber erstens war die noch nicht da (also immer noch kein Auto) und zweitens war die Gegend nicht grad toll, wo das Buero war. Ich war irgendwie die einzige Weisse, die da rumgelaufen ist und ausserdem sieht wohl jeder, dass ich Tourist bin. Auf dem Weg zurueck haben mich an einer Strassenecke dann auch zwei ca. 14jaehrige Jungen abgefangen und sind mir auf die Pelle gerueckt. Sie wollten erst Geld, dann mein Telefon und ich wusste nicht so genau, was ich machen sollte, weil ich die beiden irgendwie nicht so ernst nehmen konnte, sie waren schliesslich Kinder. Ich hab irgendwie immer nur "don't" gesagt und als der eine "I'm gonna kill you" sagte, konnte ich auch nur "no, you won't" erwidern. Die beiden waren nicht sehr professionell. Als ich nicht reagierte, hat der eine versucht, mir meine Handtasche zu entreissen, aber hat das nicht geschafft, also hab ich gekreischt wie am Spiess (bin halt doch ein Maedchen), worauf ein VW Bus anhielt und die beiden die Flucht ergriffen. Nee, meine schoene rote Handtasche (in der natuerlich auch Kamera und MP3Player waren) sollten die nicht kriegen. Die beiden Typen im VW Bus haben mich dann ein Stueck mitgenommen, bis ich wieder in einer Touristen-Gegend war. Ja, ich bin schon ziemlich bescheuert, was tut man nicht alles fuer ne Kreditkarte... Morgen fahre ich da mit nem Taxi hin.
Na Maso, zaehlt das jetzt als ausgeraubt werden? Dann hab ich wohl gewonnen... Danach hab ich dann doch ziemlich gezittert, vor allem, weil ich mir ueberlegt habe, dass die Typen im VW Bus auch so ziemlich alles mit mir machen haetten koennen. Nicht drueber nachdenken. Seitdem passe ich allerdings ziemlich auf, wer so hinter mir laeuft und es kotzt mich an, dass ich mittlerweile schwarzen Maennern gegenueber ein ziemliches Misstrauen entwickele. Und wehe, irgendso ein Idiot nennt mich nochmal Baby.... Also, fuer zukuenftige Touristen: Durban und Johannesburg kann man sich beides ziemlich schenken, Staedte sind hier einfach nicht besonders interessant und ich muss zusehen, dass ich hier wegkomme. Hoffentlich ist die doofe Karte Morgen da, damit ich endlich tauchen fahren kann. Sonst muss ich mir ueberlegen, ob ich nicht irgendwie anders auf Touren gehen kann. Heute ist aber immerhin St. Patrick's Day und ich werde mich auf den Schreck nachher mit einer Irin betrinken, die hat anscheinend etwas Heimweh. Aber das war es mit Staedten, ich will wieder an den Strand!
P.S.: Mama, Papa, trotzdem keine Sorgen machen, das Toechterchen ist dickkoepfig...

Mittwoch, März 15, 2006

 

Safari im Krueger Park

Ha, wieder zurueck in der Zivilisation... Nachdem ich lang genug Luxus-Paearchenurlaub genossen hatte und eine Menge ueber Suedafrikaner gelernt habe und mit mir sogar angegeben wurde (nicht alle Menschen halten Mathematiker fuer uncool und englischsprachige Menschen wissen auch was Aktuare sind und haben da einen Heidenrespekt vor...) ging es back to the roots: Backpacking-Camping im Krueger Nationalpark.
Doch nochmal kurz zurueck nach Johannesburg: am ersten Tag hingen Ryan und ich also mit seinem Londoner Mitbewohner Jaime rum, von dem ich nochmal eben ein Foto nachreichen wollte. Man sieht, nicht nur Ryan hat ein Haarproblem und Markus, du musst dir wirklich keine Sorgen um Haarausfall machen :-). Die beiden wohnen zusammen in dem Haus, das sich Jaime mit seiner Ex-Freundin gekauft hatte, daher war er auf Frauen gerade nicht so gut zu sprechen, hat sich aber wacker geschlagen, wenn man bedenkt, dass er mit einem ziemlich schlimmen Paearchen rumhaengen musste. Aber er ist noch nicht so verzweifelt, sich den Bart abzunehmen, der ja fuer den echten Heavy-Metaler ein wichtiger Coolnessfaktor ist. Wir haben uns sofort gut verstanden und Ryan wegen seinem Musikgeschmack (kleiner Raver) und diverser anderer Punkte verarscht. War Klasse.
Am Samstag waren wir im wesentlichen den ganzen Tag bei einem Barbecue, Freunde die gerade ihr erstes Kind haben (der Kleine fand mich ganz toll und ich wollte ihn am liebsten mitnehmen). Da sassen wir also mit 3 Paearchen und ich kam mir etwas aelter vor, als ich eigentlich bin, bis dann ploetzlich die alten Drogengeschichten auf den Tisch kamen und ich etwas schockiert war. In Suedafrika scheint irgendwie jeder Raven zu gehen (oder jedenfalls vor 10 Jahren..) und Extasy ist hier nicht so die harte Droge... Aber schon sehr ironisch in der vollkommenen Familienidylle... Zwischendurch haben wir Frauen dann auch mal ne Runde geschnackt und mir wurde zugetragen, was fuer ein netter Typ Ryan ist und wir suess wir sind... Frauen halt.. Aber ich hatte viel Spass und alle waren sehr interessiert an mir (sogar an deutscher Politik).
Mit unseren Gastgebern Nico und Beverly (er arbeitet in Firma der Eltern, Informatiker, sie ist eigentlich Chemikerin arbeitet aber als Graphikdesignerin, daher der Apple-Bildschirm) habe ich eigentlich nicht soviel geredet, die mussten ja arbeiten. Und als wir mit denen (und anderen) abends unterwegs waren, war es fuer mich etwas schwierig, denn Konversationen von etwas Betrunkenen in einer Bar zu verfolgen ist nun echt nicht leicht. Aber Ryan hat sich da immer um mich gekuemmert (das mit dem schlimmen Paearchen hab ich schon erwaehnt...). Am Sonntag waren wir mit Beverly auf einem Flohmarkt und mit beiden Essen, wobei Nico allerdings nicht so gute Laune hatte, da er das sieben Stunden Cricket-Spiel zwischen Australien und Suedafrika verpasste. Das Spiel hat mich echt verfolgt...
Nachdem ich mich Sonntag Abend nach einer fantastischen Zeit mit viel zu viel Alkohol und ganz viel mit interessanten Leuten reden endgueltig von Ryan verabschieden musste, war das erstmal gar nicht lustig. Vor allem weil der Backpacker hier nur von verrueckten australischen Cricket-Fans bevoelkert wurde (und was will man von Leuten erwarten, die einem so langweiligen Sport um die Welt hinterherreisen) und ich mich im Gespraech mit zwei relativ unattraktiven und betrunkenen Damen befand, die versuchten, die Cricket-Fans anzubaggern. Also habe ich mich relativ schnell verzogen und hatte dann schon so schlechte Laune, dass auch ein netter Franzose mich nicht mehr aufheitern konnte.
Da ich am naechsten Tag um 6 Uhr fuer die Tour abgeholt wurde, war das auch nicht weiter schlimm. Zunaechst hat es erstmal ca. 8 Stunden gedauert, bis wir im Park waren. Unsere Gruppe war allerdings ziemlich cool: 4 Leute, die alleine gereist sind, zwei etwas langweilige und juengere Norwegerinnen und ein amerikanisches Aerztepaearchen. Bis auf die Norwegerinnen waren wir aber alle so um die 30. (ja, ich leider ja auch irgendwie). Im Bus habe ich erst mal eine chinesische Malaysierin namens Elyn kennengelernt. Sie ist Accountant (BWLerin), lernt aber gerade in China Mandarin und hat sich geduldig meine gesamten Geschichten angehoert. Ich musste ja erstmal meinen ganzen emotionalen Ballast irgendwo abladen und statt mich wegen Belaestigung zu verklagen, hat sie sich das alles angetan und zwischendurch sowas wie "sweet" gesagt. Asiaten sind sehr geduldige Menschen :-). Ich war auf jeden Fall sehr dankbar.
Als wir im Park angekommen waren, sind eine Schotte namens Paul und ich zunaechst einmal auf einen Evening Drive gegangen, wir waren naemlich die einzigen, die nur auf einer 3-Tages-Tour waren. Paul ist Kuechenchef fuer franzoesische Kueche und war total nett, nur leider hab ich nur jeden zweiten Satz verstanden, der schottische Akzent kam echt zu sehr durch. Er hat mich immer ziemlich ausgelacht, wenn ich ihn mal wieder mit einem voellig verwirrten Gesichtsausdruck angestarrt habe. Paul war auf jeden Fall wie der Zufall es so will in Suedafrika, um seine Urlaubsromanze zu besuchen, die aber dummerweise wieder mit ihrem Freund von vorher zusammen ist. Wir konnten also ne Menge bequatschen und ich hatte noch ein Opfer zum vollloehren gefunden.
Wegen des Drives war ich erst etwas skeptisch, weil eine ziemlich stressige amerikanische Reisegruppe mit war, die schon am Anfang am Groehlen war. Aber wir hatten echt total viel Glueck. Zebras, Giraffen, Elefanten genau neben der Strasse, eine Hyaene, die zu schnell zum Fotographieren war und der Hoehepunkt war ein Leopard. Fotos sind leider nicht so toll, die guten habe ich natuerlich mit der Spiegelreflexkamera gemacht, die werde ich euch dann naechstes Jahr vorfuehren (das wird super :-)). Aber nur ca. 10% der Besucher sehen Leoparden und unser war genau auf der Strasse und hat sich dann ins Gras geschlagen, wo er ca. 15 Minuten blieb und man ihn immer nur gesehen hat, wenn er sich bewegt hat, so perfekt ist die Tarnung. Sehr beeindruckend.
Nicht so beeindruckend waren die lieben Amis, die das mit Sitzenbleiben und nicht Kreischen, sonst springt der Leopard naemlich irgendwann in den offenen Safari-Jeep-Bus nicht so wirklich verstanden haben. Ich hab dann immer mal boese "sit down" gezischt, das hat geholfen. Allerdings nicht, als ploetzlich ein Elefant direkt neben der Strasse auftauchte und auf das Kreischen hin erstmal auf den Jeep zustuermte. Zum Glueck faehrt son Jeep schneller als 40km/h (so schnell ist ein Elefantenbulle). Aber spannend... Abenteuer pur, sowas mag der durchschnittliche Tourist. Auf dem Weg zurueck zum Camp ist auch noch ein Loewe an uns vorbeigesprintet, aber das waren nur 5 Sekunden und dann haben wir ihn nicht mehr gefunden. Ich war auf jeden Fall total gluecklich und hatte fuer die naechsten 2 Tage einen Ohrwurm von "Lucky" von Kylie Minogue.
Am naechsten Tag hiess es um 4 Uhr aufstehen, schliesslich sieht man in der Morgendaemmerung am meisten. Bis Mittag hatten wir dann auch alles gesehen, Giraffen, Elefanten, Zebra-,Gnu- und Impalaherden direkt an der Strasse und jede Menge Bueffel: zwei Herden, obwohl unsere Guide schon seit 2 Monaten keine mehr gesehen hatte (wenn man dem Glauben schenken mag, die Dame hat sehr gerne uebertrieben, erinnerte mich an Ines. Ich mochte sie so gar nicht, weil sie neben spannenden Geschichten ueber angreifende Loewen, mutige Ranger und Mozambique-Fluechtlinge auch gerne ueber irgendwelche Maenner erzaehlte und wie wenig sie interessiert ist... Ja ja, unabhaengig und das Ganze nicht noetig habend...).

Danach wurde es aber relativ anstrengend, Muedigkeit schlug zu, heiss und immer nur in den Busch starren ist total anstrengend. Wir waren noch auf der Suche nach Rhinozerossen und Loewen, die fehlten uns naemlich noch zu den Big Five (Loewe, Leopard, Elefant, Bueffel und Rhino, die fuenf zu Fuss zu jagen gefaehrlichsten Viecher). Ein Rhino haben wir immerhin kurz vor unserem Camp gesehen, aber nur aus der Ferne. Abends gab es dann Barbecue und ich hab mich auf eine sehr interessante Diskussion ueber Suedafrika, Deutschlands Schuld und Rolle heute, Islamisten, Amerika und Toleranz an sich eingelassen. Sehr lustig war noch unser vierter Alleinreisender, ein englischer Accountant namens Philip, den der liebe Gott nicht gerade mit Schoenheit gesegnet hat. Dafuer aber mit einem umso groesseren Selbstbewusstsein und einer komoediantischen Ader. Mich hat er sehr an Austin Powers erinnert, wie er auf seinem sich drehenden Bett liegt und "do I make you randy, Baby?" fragt. Mir wollte er weis machen, dass als Malariapraevention auch der Kuss eines Englaenders hilft (da sich meine Reiseplaene ja kurzfristig geaendert haben, hab ich keine Tabletten genommen, aber ich glaube, keine Muecke hat mich erwischt) und dass ich ein Leben lang bereuen werde, keine Nacht mit ihm zu verbringen. Am letzten Tag hatte er ein T-Shirt mit "The Love God" an. Passenderweise hatte ich mein "Hi Loser" T-Shirt an... Aber er hat die Stimmung definitiv angehoben.

Am letzten Tag hiess es nochmal um 4 Uhr aufstehen, schliesslich wollten wir noch unbedingt Loewen sehen. Aber wenn die im Gras liegen, hat man eigentlich keine Chance und um elf wurden Paul und ich abgeholt. Kurz nach 10 haben wir dann tatsaechlich noch ein paar Loewinnen gefunden und sie haben sich sogar fuer uns bewegt.. Klasse und ein gelungener Abschluss fuer den Trip.
Dachte ich. Im Endeffekt gab es dann aber noch ne Ueberraschung: auf der Rueckfahrt haben Paul und ich uns (mal wieder) ueber das Leben und die Liebe unterhalten und irgendwann hat sich unser Fahrer-Guide eingemischt, der unseren Rat haben wollte: 33, zweimal verheiratet und jetzt die Frau seines Lebens kennengelernt (die auch gerade um die Welt reist), verkauft grad alles und geht im Mai nach England. Ob er denn bitteschoen verrueckt waere? Ich hab zu einem klaren Jein tendiert, aber nachdem er erklaert hatte, was denn alles anders ist, hab ich (als Skeptikerin) mein Urteil zu wahnsinnig romantisch und nur ein wenig verrueckt revidiert. Schliesslich bin ich in gar keiner soo wahnsinnig anderen Situation und wer weiss, ob ihr mich alle nicht schon viel eher wiederseht als wir gedacht haetten (wenigstens fuer ein Wochenende oder so...). Mal abwarten. Auf jeden Fall scheint sowas oefter zu passieren und die Hollywood Schnulzen haben irgendwie doch eine Grundlage im realen Leben. Hach...
Ich bin auf jeden Fall wahnsinnig froh und dankbar, dass ich diese Reise machen darf und dass ich echt viel Glueck im Leben habe. Das war definitiv eine der besten Ideen, die ich bis jetzt hatte und laesst mich meine Zukunft doch sehr relaxt sehen. Und ich bin echt froh, dass endlich mal der ganze emotionale Ballast von mir abfaellt, den ich in letzter Zeit mit mir rumgetragen habe (und dafuer neuer hinzukommt). Auch wenn mich Durban gerade ankotzt und ich gestern Kakerlaken getroffen habe und mir gerade langweilig ist: das Leben ist doch wunderschoen und ich war schon sehr lange nicht mehr so gluecklich! Umarme euch alle!

Freitag, März 10, 2006

 

Johannesburg - Aenderung aller Plaene...

So, da hatte sich das mit den regelmaessigen Posts wohl erledigt... Aber mein Leben war dann in letzter Zeit einfach zu "stressig" (ja, ich weiss, jetzt moechten mich manche wahrscheinlich schlagen...).
Also, nachdem ich mich von Danny getrennt hatte, bin ich aus Mangel an Alternativen mit dem "Bazbus", dem suedafrikanischen BackpackerShuttle, das ewig braucht, nach Jeffrey's Bay gefahren. Eigentlich wollte ich da nur ne Nacht absteigen und am Tag an den Strand, aber im Bus hab ich schon ein Maedel aus Reunion (bei Mauritius) kennengelernt und wir haben uns dann zu all den coolen Surfern an die Bar gesetzt. Jeffrey's Bay ist naemlich beruehmt fuer seine "Supertubes" und einer der besten Surfplaetze der Welt (darauf wurde ich von Marie, dem Maedel von der Insel, die natuerlich schon ewig surft, freundlicherweise hingewiesen). Mittlerweile hab ich uebrigens auch versucht, mich Coolnessfaktortechnisch etwas anzupassen, war im Billabong Factory Outlet und hab eingekauft und laufe nur noch in brasilianischen Flipflops rum. Leider reicht es trotzdem noch lange nicht zum Surfer-Girl, aber ich arbeite dran. Bin uebrigens nicht mehr gesonnenbraendet, sondern ziemlich knackebraun...
Also, da sassen Marie und ich also in dieser Strandbar und haben Frauengespraeche gefuehrt (ich durfte Tipps zu Ex-Beziehungen geben und das ist ja eins meiner groessten Hobbies) bis der Barmensch uns dazu ueberredet hat lustige Trinkspiele mitzuspielen. Ich hab tatsaechlich nur gewonnen, aber leider war es ein Spiel, wo man trotzdem trinken muss. In Suedafrika stehen uebrigens alle auf gemischte Kurze, man trinkt das in lagen. Mein absoluter Liebling: Springbok, so ein Minzlikoer mit Baileys drauf. Ach, das war uebrigens ironisch, ich hasse Baileys... Den Rest des Abends habe ich mich eigentlich mit Ryan unterhalten, einem Suedafrikaner, der seit 6 Jahren in London wohnt und selber Urlaub macht, 31, arbeitet fuer ne Versicherung (juchu, ne gemeinsame Basis... :-)), sieht aber nicht so aus (Tatoos, Zungenpiercing...). Wir haben uns ziemlich gut verstanden, was ja nicht weiter ungewoehnlich ist und haben am naechsten Tag beschlossen, zusammen weiterzureisen. Der Vorteil ist, dass Ryan nen Auto hat, also musste ich nicht mehr Bazbus fahren... Nun ja, was genau heisst weiterreisen: Erstmal sind wir noch 2 Tage in Jeffrey'Bay geblieben (Fotos zeigen die Aussicht von unserem Zimmer und das Backpacker...) und haben am Strand rumgegammelt. Vielleicht versteht man ja anhand der Fotos, dass das mit dem Losreissen nicht so gut geklappt hat... Ryan wollte eigentlich auch schon laengst wieder in Johannesburg sein, um Freunde wiederzusehen, hat sich aber jeden Morgen ueberlegt, lieber doch noch nen Tag zu bleiben.
Irgendwann sind wir dann aber in Richtung Port Elizabeth weitergefahren und auf dem Weg dahin waren wir im Addo Elephant Park, um bisschen Safari zu machen (hatte ich erwaehnt, dass das mit dem Auto ungeheuer praktisch ist?). Die Fotos sind vielleicht nicht ganz so toll, die richtig guten hab ich natuerlich mit der Spiegelreflex gemacht, aber wir haben schon einiges an Tieren gesehen. Es fehlen noch Zebras und Kudus, davon habe ich keine Fotos... Fuenf Stunden durch die Wildnis fahren war aber auch ziemlich anstrengend, vor allem, weil es im Auto natuerlich nur heiss war und wegen der Loewen (die wir aber nicht gesehen haben) durfte man das Auto nicht verlassen...
Danach sind wir zwei Naechte in Port Elizabeth geblieben. Die Staedte sind ja ausserhalb von Europa meistens nicht so spektakulaer, aber wir waren nett auf nem Flohmarkt, im Casino (aber nicht gespielt, mir war naemlich vorher gerade das Portmonnaie geklaut worden (allerdings ohne dass ich es gemerkt habe, ueberfallen worden bin ich also nicht, nur so um 250 Euro aermer, natuerlich hatte ich naemlich gerade Geld geholt...)) und haben uns abends so nen Akustiksaenger angehoert, total Klasse.

Danach sind wir dann langsam noch 300 km die Kueste hochgefahren nach East London, natuerlich aber mit zwischendurch an weiteren Straenden anhalten und ins Wasser springen (wie gesagt ist es total heiss hier...). East London hat so gar nix (ausser wieder viele Surfer), also haben wir dann am naechsten Tag lieber noch nen Strandtag bei Cintsa-Beach eingelegt und ich hab endlich meine MandelaBiographie fertiggelesen. Das war echt der krasseste Strand bis jetzt: ca. 10km lang und es waren allerhoechstens 10 Leute da (ausser die ausser Sichtweite...), Lagune, Wellen, angenehmer Wind, Duenen, Wald... Da moechte man doch noch Aussteiger werden und einfach nur noch am Strand rumhaengen... Sehr angenehm...
Am naechsten Tag hiess es dann Abschied nehmen, weil Ryan endlich wirklich nach Johannesburg musste, na ja, und da hab ich dann kurzerhand meine gesamten Reiseplaene ueber den Haufen geworfen und bin mitgefahren. Bleibe jetzt bis Sonntag hier, fahre dann in den Kruegerpark und fliege danach nochmal an die Kueste runter. Zum Tauchen. Tja, und nach einer 9 Stunden Autofahrt sitze ich jetzt also bei Freunden von Ryan am Luxus-Apple-Computer mit Riesenbildschirm und buche Fluege und sowas, wahrend Ryan sich mit seiner Mama trifft. Die Menschen haben natuerlich nen Pool und leben im High-Security-Village, das seinen eigenen Eingangswaerter hat... Und auf dem Freeway gibt es Warnschilder vor Gegenstaenden auf der Fahrbahn... Die werden da naemlich postiert, damit man die stoppenden Autos stehlen kann. Schon problemtisch und beaengstigend. Es gibt einen Stadtteil Hillbrow, wo angeblich noch nicht mal die Polizei nachts ohne gepanzerte Fahrzeuge reinfaehrt und natuerlich hat man im Auto immer die Knoepfe runter...
Ansonsten lerne ich jede Menge einigermassen verrueckte Leute kennen und lasse mir Johannesburg zeigen. Ich darf mich wegen Kriminalitaet natuerlich nirgendwo alleine hinbewegen und ohne Auto geht hier echt gar nichts. Sight-Seeing endete allerdings gestern so, dass ich mit Ryan und seinem Londoner Mitbewohner Jaime 5 Stunden lang nachmittags Cocktails getrunken habe und danach bei Jaimes Eltern im Pool war... Nachher werden wir wohl im botanischen Garten Adler angucken gehen... Und abends gibt es dann nett Dinner mit lauter Leuten, die in den letzten Jahren Eltern geworden sind und ihre Babies vorzeigen muessen (die sind halt alle etwas aelter als ich). Ja, ich hab es schon gut...

Sonntag, März 05, 2006

 

Garden Route und es ist soviel passiert...

Jetzt sind gerade mal 4 Tage seit meinem letzten Post vergangen und ich habe das Gefuehl, es ist total viel passiert. Am letzten Donnerstag hab ich Danny (nicht Dani...) kennengelernt, ein 28jaehrige Duesseldorferin, die bei der LTU arbeitet und Paedagogik studiert (ja, das geht beides auf einmal :-)). Sie wollte auch die Gardenroute langfahren und sich ein Auto mieten. Dann habe ich halt beschlossen noch einen Tag laenger in Kapstadt zu bleiben und dann halt mit ihr zu fahren. Freitag Morgen haben wir das mit dem Auto organisiert (war nicht so einfach, weil wir das ueber Deutschland mit ihren Verguenstigungen buchen wollten... billiger) und ich hab meine Entscheidung schon fast bedauert, weil sie etwas ueberorganisiert war... (ich bin das im Urlaub eigentlich uebrigens nicht und schon gar nicht, wenn ich nen Kater hab...). An wen erinnert das die Oldenburger? Nun ja, ging aber alles gut, bin dann noch im botanischen Garten rumgeturnt, einer der schoensten der Welt, aber ich steh einfach nicht so auf Pflanzen und es waren fast 40 Grad und dann bin ich doch lieber an den Luxusstrand gefahren... Mein letzter Abend liess etwas zu wuenschen uebrig, weil fast alle Menschen bei irgendeinem Rugby Game waren und ich mit ein paar anderen sportuninteressierten Spacken gefangen war. Besonders mit so nem "ich bin bald Berufsschullehrer aber mit spaetestens 35 berufsunfaehig"-Schoenling, den ich von weitem ganz attraktiv gefunden hatte, der aber einfach nur doof war und den ich leider nur ganz schlecht wieder los geworden bin. Ich war froh als der Juramensch Sebastian und die anderen vom Rugby wieder da waren und wir noch etwas weggehen konnten, aber so richtig Stimmung wollte nicht mehr aufkommen... Am Samstag Morgen sind Danny und ich dann aufgebrochen, nachdem wir in einer 1,5 Stunden Aktion den lustigen Golf eins Chico von Avis abgeholt hatten. Das Tempo der Servicekraefte in Suedafrika ist einfach sehr beschaulich... Wir waren dann kurz bei Annerose und Ulli, Freunden meiner Eltern, um Gepaeck loszuwerden und uns viele gute Ratschlaege abzuholen. Ich hab uebrigens ziemlich gelitten, Mama und sie damit geschockt, dass ich Minibus gefahren bin, das fanden sie gefaehrlich. Als dann abends der Kontrollanruf kam, ob wir denn auch gut angekommen sind, hatten wir natuerlich noch so 200km vor uns und sassen grad schick beim Essen...
Erst sind wir gemuetlich an der Kueste lang auf kleinen Strassen bis zur suedlichsten Spitze Suedafrikas. Die letzten 1,5 Stunden waren Schotterstrasse und ich musste feststellen, dass Danny unerwartete Qualitaeten hat: Sie faehrt Motorrad (Ex ist semiprofessionelle Rennen gefahren) und ist freiwillig Sanitaeterin und faehrt auch Krankenwagen. Dementsprechend ist sie da auch ueber die Pisten gebrettert, obwohl ich das ja gar nicht erwartet haette... In den Tagen danach sind wir noch viele Schotterpisten gefahren und manchmal hab ich mich dann schon an meiner Tuer festgehalten... Der suedlichste Punkt war aber absolut unspektakulaer und wir haben dann die Kueste verlassen und sind lieber Highway gefahren. Geschlafen haben wir in Mossel Bay und als wir abends da ankamen, war schon alles dunkel und dicht... Die Leute, die tagsueber surfen sind abends halt voellig platt... Wir waren allerdings auch froh, Schlaf zu kriegen. Am naechsten Tag haben wir Mossel Bay aber auch schnell wieder verlassen, weil es dort langweilig war und sind nach Oudtshoorn gefahren, der Straussen-Hauptstadt der Welt. Erst waren wir in Tropfsteinhoehlen und haben so ne Adventure Tour gemacht, mit durch enge Tunnel zwaengen und all sowas, da hatten wir viel Spass. Einer der Maenner hat Platzangst bekommen, da war ich ja schadenfroh, aber als ich dann selbst ne Weile im Tunnel feststeckte...
Dann sind wir auf so einen Gebirgspass gefahren, den Swartbergpass, mit einer fantastischen Aussicht und Danny hat wie gesagt das Autofahren ziemlich Spass gemacht. Dummerweise war es dann schon so spaet, dass die Straussenfarmen nicht mehr auf hatten und wir sind dann spontan da abgestiegen. Klasse Backpackers, total luxurioes im Vergleich (aber man muss ja sagen, dass man sich echt wieder an den Lebensstil gewoehnt, man ist ueber jede Dusche froh, geht auf jedes Klo egal wie eklig, alle Klamotten sind sandig und riechen auch immer etwas seltsam und es ist einfach gar nicht wichtig), sind dann erstmal in den Pool gesprungen. Abends gab es lecker Straussensteak (echt Klasse) und wir haben uns lange mit komischen Schweizern unterhalten... Mir waren die irgendwann zu seltsam und ich hab mich ans Lagerfeuer verzogen. Da habe ich dann einen Suedafrikaner kennengelernt, der das Backpacker mal gemanagt hat, und mich dann den ganzen Abend (und das meiste der Nacht) mit dem unterhalten. War total nett, aber er meinte, er muesste mich analysieren. Ich wirke wie ein Snob auf den ersten Blick und hochnaesig. Klasse. Damit hatte er mich natuerlich, schliesslich wurde mir in der 5ten Klasse schon gesagt, dass ich arrogant bin. D.h. er musste sich dann den ganzen Abend dafuer rechtfertigen und mir erklaeren, warum ich genau so wirke. Anscheinend komm ich ziemlich entschlossen und sicher rueber, nicht so wie andere Leute, die allein reisen... Keine Ahnung, ich fuehle mich halt echt wohl. Er hat mir aber definitiv zu denken gegeben und jetzt versuche ich mich dauernd selbst zu analysieren. Nervig. Aber festquatschen ist toll.
Naechsten Tag war ich dementsprechend muede, bin um 8 Uhr schliesslich wieder aufgestanden und wir sind zur Straussenfarm gefahren. Sweet. Da koennte man auch einfach arbeiten und deutsche Fuehrungen machen... Danach sind wir zur Gardenroute gefahren, doch dummerweise war das Wetter Scheisse. D.h. man hat alle diese tollen Straende, aber sie wirken bei Bewoelkung einfach nicht so... Auf wandern gehen hatten wir auch nicht so Lust, d.h. wir sind erstmal weiter bis zum Backpackers in Buffalo Bay gefahren, das wirklich genau am Strand ist. Und eigentlich ist das Ganze auch mehr eine riesige Strandhuette. Wir waren dann nochmal mit dem Auto im Urwalt unterwegs und haben Affen gesehen (aber die sind hier auch echt dauernd am Highway um den Muell zu durchsuchen), danach sah das Auto dann endgueltig so aus, als wenn wir auf Safari gewesen waeren. Ueberall Staub und Matsch, selbst unsere Rucksaecke waren voll. Durch jede Ritze. Dann waren wir Griechisch essen und haben uns etwas abziehen lassen, aber wenigstens war der Wein guenstig. Als wir wieder im Backpackers ankamen, waren all die schicken Surfer da richtig betrunken und nur noch nervig, weil am Groehlen und jeder Satz hatte drei oder vier "fucking" darin. Ich hab dann noch bisschen mit einem deutschen Paeaerchen geredet, sie war Reiseleiterin, er hat Physik studiert. Ich will auch Reiseleiterin sein... Und dann ausserhalb der Saison 2-3 Monate in den Urlaub fahren... Am naechsten Tag war wieder mal Stromausfall und die Kuehlschraenke funktionierten nicht, daher hatten die Kerle eine willkommene Ausrede, ab morgens um 9 Uhr die Vorraete auszutrinken. Um 10 Uhr haben wir dann das Weite gesucht, denn leider war kein Strandwetter und diese Kerle waren echt nur widerlich. Einer hat sogar in meinem Bett gepennt (worauf ich mir natuerlich ein anderes gesucht habe...). Ekelhaft. Scheiss Pseudo-Surfer. Wir sind dann nochmal den Rest der Gardenroute abgefahren, aber das Wetter war leider leider nicht toll. Nachmittags waren wir dann deshalb im Wald reiten. Bei uns beiden war das ewig her und wir sind ganz gut rumgehoppelt. Unser Begleiter mochte sehr gerne gallopieren, daher sind wir auch "richtig" geritten und einmal ist Dannys Pferd richtig abgegangen und einmal ueber eine relativ grosse Weide abgehauen. Meins wollte auch gerne hinterher, aber ich konnte es zum Glueck in kleine Kreise lenken und halten. Aber war Klasse, die Natur und dann nur wir... Natuerlich tut mir seitdem aber der Hintern und die Beine weh, keine Frage... Tja, man wird nicht juenger. Unser naechstes Backpackers war in Storms River. Kein wirkliches Dorf, nur ein paar Hotels. Sehr ruhig, da waren auch nicht viele Leute im Backpackers. Wir waren dann abends noch suedafrikanisches Buffet essen, sehr lecker... Abnehmen werde ich hier wohl eher nicht. Gestern waren wir dann tatsaechlich wandern. Wir haben noch zwei Leute mitgenommen, ein Israeli, der nicht viel gesagt hat, aber einen wahnsinnigen Speed vorgelegt hat und eine Kanadierin. Klassefrau, so um die 50, vor ungefaehr 5 Jahren boese Scheidung, alles verkauft und seitdem mehr oder weniger am Reisen und Arbeiten. War eigentlich Beraterin bei Selbstmordkandidaten in Schulen (oder nach Selbstmorden etc...) und ist jetzt professionelle Backpackerin. Hat schon als Cowgirl gearbeitet, als Koch auf Segeltouren und so weiter, ist jetzt gerade freiwillig Lehrerin an einer Township School. Wahnsinn, wieviel Energie manche Leute haben! Wir sind dann im Tsitsikama (oder so) Nationalpark gewandert. Erst zu so einer Haengebruecke, die aber gesperrt war und danach den Waterfall Trail. Das meiste davon war ueber Steine klettern, also eher stressig, vor allem in dem Tempo. Man klettert ueber so Felsen, direkt neben den krachenden Wellen und es war einfach unglaublich. Schliesslich kamen wir zum Wasserfall. Diesen tollen Wasserfall auf der einen Seite, das Meer auf der anderen. Echt einer der schoensten Plaetze, die ich bis jetzt gesehen habe und die 3 Stunden Wanderung auf jeden Fall wert. Das Wetter war auch genau richtig, nicht mehr nur bewoelkt. Danach waren wir noch an einem Strand, der absolut Klasse war, aber das Wetter hat mal wieder nicht so mitgespielt. Immerhin hab ich aber nicht den hoechsten Bugeejump der Welt gemacht, obwohl ich wirklich kurz davor war... Tja, und dann ist Danny wieder Richtung Capetown gefahren und ich musste mit dem Bazbus weiter und sitze jetzt in Jeffrey's Bay. Ich war schon traurig, dass sie gefahren ist, wir hatten wirklich viel Spass miteinander (und das schreib ich jetzt nicht nur, weil ich ihr meine Blog-Adresse gegeben habe) und richtig Klasse Gespraeche. Ueber das Leben und die Liebe und die Welt insgesamt, wie das halt so ist. Jetzt reise ich also wieder allein, obwohl ich gerade dabei bin, mir einen Lift klarzumachen, aber das ist eine andere Geschichte... Mehr das naechste Mal. Fuer alle die sich noch um mich sorgen: kein Grund, mir geht es echt sehr sehr gut und ich koennte gerade die gesamte Welt umarmen! Euch auch alle...

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