Freitag, März 10, 2006

 

Johannesburg - Aenderung aller Plaene...

So, da hatte sich das mit den regelmaessigen Posts wohl erledigt... Aber mein Leben war dann in letzter Zeit einfach zu "stressig" (ja, ich weiss, jetzt moechten mich manche wahrscheinlich schlagen...).
Also, nachdem ich mich von Danny getrennt hatte, bin ich aus Mangel an Alternativen mit dem "Bazbus", dem suedafrikanischen BackpackerShuttle, das ewig braucht, nach Jeffrey's Bay gefahren. Eigentlich wollte ich da nur ne Nacht absteigen und am Tag an den Strand, aber im Bus hab ich schon ein Maedel aus Reunion (bei Mauritius) kennengelernt und wir haben uns dann zu all den coolen Surfern an die Bar gesetzt. Jeffrey's Bay ist naemlich beruehmt fuer seine "Supertubes" und einer der besten Surfplaetze der Welt (darauf wurde ich von Marie, dem Maedel von der Insel, die natuerlich schon ewig surft, freundlicherweise hingewiesen). Mittlerweile hab ich uebrigens auch versucht, mich Coolnessfaktortechnisch etwas anzupassen, war im Billabong Factory Outlet und hab eingekauft und laufe nur noch in brasilianischen Flipflops rum. Leider reicht es trotzdem noch lange nicht zum Surfer-Girl, aber ich arbeite dran. Bin uebrigens nicht mehr gesonnenbraendet, sondern ziemlich knackebraun...
Also, da sassen Marie und ich also in dieser Strandbar und haben Frauengespraeche gefuehrt (ich durfte Tipps zu Ex-Beziehungen geben und das ist ja eins meiner groessten Hobbies) bis der Barmensch uns dazu ueberredet hat lustige Trinkspiele mitzuspielen. Ich hab tatsaechlich nur gewonnen, aber leider war es ein Spiel, wo man trotzdem trinken muss. In Suedafrika stehen uebrigens alle auf gemischte Kurze, man trinkt das in lagen. Mein absoluter Liebling: Springbok, so ein Minzlikoer mit Baileys drauf. Ach, das war uebrigens ironisch, ich hasse Baileys... Den Rest des Abends habe ich mich eigentlich mit Ryan unterhalten, einem Suedafrikaner, der seit 6 Jahren in London wohnt und selber Urlaub macht, 31, arbeitet fuer ne Versicherung (juchu, ne gemeinsame Basis... :-)), sieht aber nicht so aus (Tatoos, Zungenpiercing...). Wir haben uns ziemlich gut verstanden, was ja nicht weiter ungewoehnlich ist und haben am naechsten Tag beschlossen, zusammen weiterzureisen. Der Vorteil ist, dass Ryan nen Auto hat, also musste ich nicht mehr Bazbus fahren... Nun ja, was genau heisst weiterreisen: Erstmal sind wir noch 2 Tage in Jeffrey'Bay geblieben (Fotos zeigen die Aussicht von unserem Zimmer und das Backpacker...) und haben am Strand rumgegammelt. Vielleicht versteht man ja anhand der Fotos, dass das mit dem Losreissen nicht so gut geklappt hat... Ryan wollte eigentlich auch schon laengst wieder in Johannesburg sein, um Freunde wiederzusehen, hat sich aber jeden Morgen ueberlegt, lieber doch noch nen Tag zu bleiben.
Irgendwann sind wir dann aber in Richtung Port Elizabeth weitergefahren und auf dem Weg dahin waren wir im Addo Elephant Park, um bisschen Safari zu machen (hatte ich erwaehnt, dass das mit dem Auto ungeheuer praktisch ist?). Die Fotos sind vielleicht nicht ganz so toll, die richtig guten hab ich natuerlich mit der Spiegelreflex gemacht, aber wir haben schon einiges an Tieren gesehen. Es fehlen noch Zebras und Kudus, davon habe ich keine Fotos... Fuenf Stunden durch die Wildnis fahren war aber auch ziemlich anstrengend, vor allem, weil es im Auto natuerlich nur heiss war und wegen der Loewen (die wir aber nicht gesehen haben) durfte man das Auto nicht verlassen...
Danach sind wir zwei Naechte in Port Elizabeth geblieben. Die Staedte sind ja ausserhalb von Europa meistens nicht so spektakulaer, aber wir waren nett auf nem Flohmarkt, im Casino (aber nicht gespielt, mir war naemlich vorher gerade das Portmonnaie geklaut worden (allerdings ohne dass ich es gemerkt habe, ueberfallen worden bin ich also nicht, nur so um 250 Euro aermer, natuerlich hatte ich naemlich gerade Geld geholt...)) und haben uns abends so nen Akustiksaenger angehoert, total Klasse.

Danach sind wir dann langsam noch 300 km die Kueste hochgefahren nach East London, natuerlich aber mit zwischendurch an weiteren Straenden anhalten und ins Wasser springen (wie gesagt ist es total heiss hier...). East London hat so gar nix (ausser wieder viele Surfer), also haben wir dann am naechsten Tag lieber noch nen Strandtag bei Cintsa-Beach eingelegt und ich hab endlich meine MandelaBiographie fertiggelesen. Das war echt der krasseste Strand bis jetzt: ca. 10km lang und es waren allerhoechstens 10 Leute da (ausser die ausser Sichtweite...), Lagune, Wellen, angenehmer Wind, Duenen, Wald... Da moechte man doch noch Aussteiger werden und einfach nur noch am Strand rumhaengen... Sehr angenehm...
Am naechsten Tag hiess es dann Abschied nehmen, weil Ryan endlich wirklich nach Johannesburg musste, na ja, und da hab ich dann kurzerhand meine gesamten Reiseplaene ueber den Haufen geworfen und bin mitgefahren. Bleibe jetzt bis Sonntag hier, fahre dann in den Kruegerpark und fliege danach nochmal an die Kueste runter. Zum Tauchen. Tja, und nach einer 9 Stunden Autofahrt sitze ich jetzt also bei Freunden von Ryan am Luxus-Apple-Computer mit Riesenbildschirm und buche Fluege und sowas, wahrend Ryan sich mit seiner Mama trifft. Die Menschen haben natuerlich nen Pool und leben im High-Security-Village, das seinen eigenen Eingangswaerter hat... Und auf dem Freeway gibt es Warnschilder vor Gegenstaenden auf der Fahrbahn... Die werden da naemlich postiert, damit man die stoppenden Autos stehlen kann. Schon problemtisch und beaengstigend. Es gibt einen Stadtteil Hillbrow, wo angeblich noch nicht mal die Polizei nachts ohne gepanzerte Fahrzeuge reinfaehrt und natuerlich hat man im Auto immer die Knoepfe runter...
Ansonsten lerne ich jede Menge einigermassen verrueckte Leute kennen und lasse mir Johannesburg zeigen. Ich darf mich wegen Kriminalitaet natuerlich nirgendwo alleine hinbewegen und ohne Auto geht hier echt gar nichts. Sight-Seeing endete allerdings gestern so, dass ich mit Ryan und seinem Londoner Mitbewohner Jaime 5 Stunden lang nachmittags Cocktails getrunken habe und danach bei Jaimes Eltern im Pool war... Nachher werden wir wohl im botanischen Garten Adler angucken gehen... Und abends gibt es dann nett Dinner mit lauter Leuten, die in den letzten Jahren Eltern geworden sind und ihre Babies vorzeigen muessen (die sind halt alle etwas aelter als ich). Ja, ich hab es schon gut...

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