Freitag, Februar 09, 2007

 

Start spreading the news - zurück auf der Nordhalbkugel

Die letzte Etappe war dann also New York, denn so kam ich am günstigsten wieder nach Hause... Und damit habe ich dann tatsächlich einen stopp auf der Nordhalbkugel und dem letzten Kontinent gemacht (die Antarktis zähle ich hier mal großzügig nicht mit). New York hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der Urlaub irgendwie vorbei war.
Plötzlich fing ich nämlich z.B. an, mich um einen Job in London zu kümmern und meinen ersten Tag in New York habe ich damit verbracht, im Hyatt Hotel in einem Konferenzraum zu sitzen, wo ich umsonst das Internet nutzen durfte und ich hab mich um meine Bewerbungen gekümmert. Oder sagen wir lieber, damit anzufangen. Es hat noch mehrere Wochen gedauert, bis ich wirklich ernsthafte Bewerbungen abgeschickt habe.
Und ich habe ja meine beste Freundin Manu besucht, die zur Zeit in New York arbeitet und sie hat mich erstmal zu einem NBA-Basketballspiel mitgenommen. Erstmal sind wir stylisch zu spät gekommen, weil uns das Navigationssystem einmal quer durch die Stadt geführt hat, aber es war sowieso ein ständiges Kommen und Gehen und hat sich wirklich sehr amerikanisch angefühlt... Und Basketball ist schon sehr aktionreich und schnell, auch wenn ich längst nicht alles vom Spiel mitgekriegt habe - zu schnell für mich... Und wer da nun wen fault...
Dann habe ich doch noch einiges an Sightseeing in New York gemacht. Die Stadt gefiel mir wirklich gut, weil sie von Gegensätzen wirklich durchzogen ist. Sie ist riesig, es gibt alles, sie ist eine der wenigen Städte mit wirklich schönen Wolkenkratzern, weil die alle im Art-Deco-Stil der 20er und 30er Jahre erbaut sind und man dort anscheinend um die stilistischen Verbrechen der 60er und 70er Jahre relativ gut herumgekommen ist. Und man geht eine Straße entlang und kommt von einem Viertel mit Luxusläden plötzlich in eine Gegend mit Verkäufern von Handyhüllen und Billiguhren... Der krasseste Luxusladen, den ich gesehen habe, war übrigens für kleine Mädchen: dort kann man sich eine Puppe aussuchen, die so aussieht wie man selbst, sie so frisieren lassen und dann jede Menge Partneroutfits kaufen. Und das dann wirklich vom 20er Jahre Paillettenkleid bis zu Sportkleidung. Hieß dann auch noch "American Girl" oder so und die Klamotten waren nun wirklich nicht billig. Die Puppen hatten teurere Kleider als ich...
Nun ja, ich war z.B. auf dem Empire State Building, das in nur 9 Monaten gebaut wurde (manchmal pro Tag ein Stockwerk), was heute wohl nur noch in China oder so klappen würde, war in der Central Station und bei meinem Ex-Arbeitgeber, der UNO, wo mich am meisten die UNO-Flagge von dem zerbombten Büro in Bagdad beeindruckt hat. Mag kitschig sein, aber irgendwie ist das komisch, wenn man davor steht.
Und New York ist natürlich genauso wie London oder Paris eine Stadt der Museen. Ich hab zwar nun wirklich längst nicht alles gesehen, aber ich war wenigstens im Natural History Museum (wo ich mich vor allem über nervige Schulkinder geärgert habe), im Guggenheim Museum (wo allerdings das meiste gerade für eine Renovierung geschlossen war) , mit Manu im MOMA (wo wir uns viel zu lange mit der ganz modernen Kunst beschäftigt haben und kaum noch Zeit für die Klassiker hatten, so dass ich da unbedingt nochmal hinmöchte) und auch im Metropolitan Museum of Art. Da hab ich das besser angestellt, aber trotzdem hatte ich längst nicht genug Zeit... Definitiv eine Stadt, wo man immer mal wieder hinfahren sollte...
Wirklich toll war auch ein ausgiebiger Spaziergang durch den Central Park, der gerade im Herbst echt schick aussieht und ich hatte bestes Wetter (außer als ich mal vom Bahnhof zu Manu nach Hause musste und so ausgerutscht bin, dass ich wirklich direkt auf die Nase gefallen bin...).
Manu und ich waren auch noch gepflegt in der Oper und kamen uns chronisch underdressed vor...
Im Endeffekt wohl doch noch eine Menge Sightseeing, auch wenn meine Motivation irgendwann nachgelassen hat... Nach 9 Monaten ist es dann wohl auch einfach genug und ich war glücklich damit, Kaffee zu trinken und ein sehr spannendes Buch zu lesen. Bis zur Wall Street hab ich es noch geschafft, aber seit 2001 darf man ja leider noch nicht mal mehr die Börse angucken. Nur Ground Zero und dass ist im Moment ja nun wirklich eher ein großes Loch. Also hab ich lieber noch ein bißchen Kreuzfahrt gemacht, damit ich mir die berühmte Skyline auch vernünftig angucken konnte, aber z.B. zur Freiheitsstatur hab ich es gar nicht geschafft... Aber auch da darf man gar nicht mehr so weit hoch... Ach ja, die Sicherheitsvorkehrungen...
Jaaa, und dann war auch schon alles vorbei. Den Ohrwurm "New York, New York" bin ich auch irgendwann wieder losgeworden und hab mich natürlich sehr auf London gefreut! Schließlich muss man zugeben, dass ich auf dieses Wiedersehen seit 4 Monaten hingefiebert hatte.
Tja, und im Nachhinein muss ich sagen, dass auch alles wirklich gut geklappt hat. Ryan und ich mussten uns natürlich ersteinmal wieder aneinander gewöhnen und außerdem ja nun auch überlegen, wie das mit uns in der Zukunft weitergehen sollte. Mittlerweile ist Februar, ich habe mich ziemlich viel beworben und pendel zwischen London und Deutschland hin und her. Und ab März werde ich dann doch tatsächlich in London wohnen... Wird ja nun auch Zeit, sich wieder niederzulassen...

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